Entspannung und Geist

Die Lichttherapie lindert Beschwerden

Eine Anleitung zur Selbstbehandlung

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Wenn wir morgens aus dem Haus gehen, wird unsere Stimmung durch das Wetter beeinflusst. Ist der Himmel wolkenverhangen, ist unsere Laune bei weitem nicht so gut, als wenn die Sonne ungetrübt scheint.

Daran gibt es wohl nichts zu deuteln. Dass aber das Licht, genauer gesagt die Farbe des Lichtes, auch überaus heilsam sein kann, das wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Die einen halten sich etwas reserviert zurück –, andere wiederum schwören darauf. Wie immer bei solchen Meinungsverschiedenheiten sollte man etwas genauer hinschauen und sich ein eigenes Urteil bilden.

Licht ist vielmehr als das Leben, das es ermöglicht. Licht ist so sensibel wie wir Menschen, die es fühlen. Licht ist sowohl ein Stimmungsmacher als auch ein Regulator. Jetzt kommt es nur noch darauf an, die richtige Wellenlänge zu finden.

Überhaupt verläuft alles, was mit Licht zu tun hat, in Form von Wellen, denn durch diese wird es übertragen. Nur so viel zum Verständnis: Rot (zum Beispiel) ist ein recht kurzwelliges Licht; blau ein langwelliges. Rot ist aber gleichsam auch eine sehr ‚warme‘ Farbe; blau auch gleichzeitig die ‚kälteste‘ aller uns bekannten Farben. Warme Farben sind also kurzwellig und gemütlich zugleich. Kalte Farben vereinen die Attribute langwellig und kühl. Erkennen Sie den Zusammenhang?

Bleiben wir einmal bei den Farben rot und blau, die extrem polarisieren, was beim Beispiel Licht nichts anderes bedeutet, als dass sie genau gegenteilig wirken. Rotes Licht verströmt Gemütlichkeit. Erhält es einen Anteil Gelb, dann entsteht Orange, die Farbe des Kerzenlichtes und die eines Sonnenauf- oder Untergangs. Blaues Licht erzeugt Kälte: „Meine Finger/Lippen sind schon ganz blau.“

Gehen wir einmal einen Schritt weiter. Die Wirkung des Lichtes auf uns Menschen stellt sich so dar, wie eben erklärt. Sollen nun Stimmungslagen oder gar Erkrankungen durch den Einfluss des Lichtes therapiert werden, dann gilt es, ein harmonisches Gleichgewicht zwischen den warmen, kurzwelligen und den kalten, langwelligen Farben zu erreichen. Eines sollte man wissen: Unser Körper reagiert bisweilen sehr ‚undankbar‘ auf einseitige Lichtverhältnisse. Zwei Beispiele mögen dies verdeutlichen: Wer tagsüber im Büro sitzt und acht Stunden lang dem kühlen Licht von Leuchtstoffröhren und Monitoren ausgesetzt ist, dessen Empfinden wird durch diese Lichtverhältnisse nachhaltig beeinflusst, so dass der Drang nach etwas Gemütlichkeit bei Kerzenschein am Abend die geradezu logische Konsequenz ist.

Wer sich ebenso tagsüber in einer schummrig beleuchteten Kneipe sein Geld verdient, der ersehnt sich – nach Feierabend – nichts mehr als den Gang hinaus ans Tageslicht (das einen hohen Blauanteil enthält). Die beiden Beispiele stehen nur stellvertretend für viele Situationen, denen wir Tag für Tag ausgesetzt sein können – sie lassen sich beliebig erweitern.

Bevor wir nun genauer auf die Farben des Lichtes und dessen Wirkungen eingehen, beleuchten wir das Thema Licht erst einmal etwas ausführlicher. Ohne Licht – damit ist das natürliche Licht der Sonne gemeint – ohne Licht ist unser Körper verloren. Ebenso wie eine Pflanze im Rahmen der Photosynthese auf das Sonnenlicht angewiesen ist, um wachsen zu können, ebenso sind auch wir Menschen auf Gedeih und Verderb dem Scheinen der Sonne ausgeliefert, denn existenzielle Funktionen unseres Körpers laufen nur dann reibungslos ab, wenn das Licht mit im Spiel ist.

Das Vitamin D kann ohne das Licht der Sonne seine Wirkung nicht in Gänze entfalten und Lichtmangel an sich führt in den skandinavischen Ländern alljährlich während der Wintersonnenwende zu Depressionen bei vielen Nordeuropäern. Dort begegnet man diesem Missstand mit dem Gang auf die Sonnenbank. Das künstlich erzeugte Sonnenlicht wirkt dem Leiden entgegen. Überhaupt ist es nicht abträglich, seinem Körper dann und wann – während der dunklen Jahreszeiten – eine solche Lichttherapie zu gönnen. Nur übertreiben sollten Sie es nicht.

Nun sind wir auch schon beim eigentlichen Thema angelangt. Zuvor noch einige Anmerkungen als Hilfestellung bei der Umsetzung. Für eine Eigentherapie ist ein separater Raum, in dem Sie die Anwendung durchführen, von Vorteil. Das kann durchaus Ihr Schlafzimmer sein. Wichtig ist lediglich, dass Sie den gesamten Raum (mit mehreren Lichtquellen) in das gewünschte Licht tauchen. Führen Sie die Therapie auf einer Liege durch, dann tragen Sie Sorge dafür, dass diese von Kopf bis Fuß gleichmäßig ausgeleuchtet ist.

Am besten geeignet sind Lampen, die sich über der Liege befinden. So etwas kann durchaus provisorisch arrangiert werden – bitten Sie einfach Ihren Partner um Hilfe. Zudem ist es sehr wichtig, dass der Raum, in dem sich die Liege befindet, warm ist (das Schlafzimmer ebenso). So warm, dass Sie die Anwendung dort unbekleidet durchführen können, ohne zu frieren.

Kaufen Sie nun farbige Glühlampen im Elektrogeschäft oder via Internet. Bei einer dreifachen Ausleuchtung der Liegefläche sollten es 40-Watt-Lampen sein. Welche Färbung die Lichtquellen haben sollten, hängt davon ab, welches Bedürfnis sie erfüllen sollen. Die folgende Rubrik verschafft Ihnen einen Überblick.

Rot wirkt anregend und hautverjüngend; fördert die Bildung roter Blutkörperchen
Gelb lindert Melancholie und Depressionen, Magen- und Darmleiden
Grün beruhigt in Phasen der Regeneration; förderlich für die Atemwege
Blau wirkt entspannend, löst Ängste und Unruhen

Wenn Sie sich nun für eine (oder gleich mehrere) der Farbtherapien entschieden haben, dann sollten Sie abschließend einige Ratschläge beherzigen: Legen Sie sich unbekleidet so hin, dass das Licht (Ihrer Wahl) Ihren gesamten Körper bestrahlt. Eine Anwendung sollte eine gute halbe Stunde dauern. Am besten geeignet ist die Rückenlage. Schließen Sie die Augen und versuchen Sie, vor sich hin zu träumen. Der Einfluss, den die Bestrahlung auf Ihren Körper nimmt, erfolgt im Unterbewusstsein, Sie bemerken also nicht unmittelbar, was mit Ihnen geschieht. Wichtig ist einzig und allein, dass Sie der Therapie eine Chance geben.

Zweifeln Sie also nicht am Erfolg, noch bevor er sich eingestellt hat! Wenn Sie mögen, können Sie die Anwendung jeden Tag wiederholen. Wenn alles optimal verläuft, stellt sich bereits nach einem Dutzend Bestrahlungen eine Linderung Ihrer Beschwerden ein. Dann, aber erst dann, sollten Sie die Intervalle der Anwendung zeitlich strecken: Erst nur noch alle zwei Tage, dann alle drei Tage, und so weiter. Ist alles wieder im Gleichgewicht angelangt, genügt eine Behandlung pro Woche, die Sie wie eine Zeremonie genießen sollten.

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