Kosmetik

Feuchtigkeitscremes für die Haut

Wie wirken und was bewirken sie?

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„Die beste Feuchtigkeitscreme ist die, die wie Dein Fingerabdruck nur zu Dir gehört“, sagt meine Hautärztin. Und die muss es wissen. Immerhin berät sie Tag für Tag fast ein Dutzend Frauen, die unter Irritationen der Haut leiden. „Grundsätzlich spricht nichts dagegen, Produkte auszuprobieren, um zu erkennen, wie die eigene Haut auf sie reagiert. Oftmals ist dieses Ausprobieren sogar von Vorteil, denn anhand der chemischen Zusammensetzung dieser Cremes lassen sich Rückschlüsse in Bezug auf die Hautverträglichkeit ziehen. Im Fokus stehen prioritär allergische Reaktionen und natürlich der Faktor ‚Heilung‘. In einem zweiten Schritt wird die Suche nach der geeigneten Creme dann ‚verfeinert‘. Aber auch dann wird erst einmal weiter getestet. Wenn am Ende der Versuchsreihe keines der im Handel erhältlichen Präparate von Erfolg gekrönt ist, dann hilft im Regelfall eine ganz individuelle Rezeptur aus der Apotheke, die dort eigens für Sie angemischt wird.“

Einfach erklärt ist eine Creme eine Mischung aus Wasser, Öl und bis zu vierzig weiterer Stoffe. Bei zu trockener Haut sollten bevorzugt Cremes mit einem höheren Ölanteil verwendet werden; bei fettiger Haut bringen meist die sogenannten Feuchtigkeitscremes den gewünschten Erfolg. Sind Sie hingegen mit einer ‚normalen‘ Haut gesegnet, dann können Sie auf eine intensive Pflege auch verzichten. Zwei, dreimal pro Woche eine feuchtigkeitsspendende Creme aufzutragen ist durchaus ausreichend. Zur Nacht empfehlen sich dann Produkte mit einem etwas höheren Fettanteil, anzuwenden im selben Rhythmus.

Unter zu fettiger Haut leiden wesentlich mehr Frauen als solche, die eine zu trockene beklagen. Doch in vielen Fällen ist ein solcher Makel nicht auf eine Laune der Natur, sondern sowohl auf eine unausgewogene Ernährung, unsachgemäßes Schminken, als auch auf die Verwendung schlichtweg falscher Pflegeprodukte zurückzuführen. Wer sich vornehmlich von Fastfood ernährt, muss sich nicht wundern, dass seine Haut (vor allem im Gesicht) diese Marotte mit einer Neigung zum Fetten quittiert. Und wer täglich seinen Teint mit Make-up verschönert, ohne dabei die elementaren Grundregeln zu beachten, auch der ist selbst schuld an seinem Dilemma, denn die Schminke – so schön sie auch wirken mag – raubt gerade fettiger Haut die letzte Luft zum Atmen.

Reinigen Sie deshalb Ihre Gesichtshaut vor dem Auftragen des Make-ups gründlichst. Danach sollten Sie eine leichte Feuchtigkeitscreme auftragen, die Ihre Haut beruhigt und gleichzeitig eine Foundation für das Make-up bildet. Damit Ihre Haut wieder atmen kann, ist es geradezu dramatisch wichtig, vor dem Zubettgehen die Schminke restlos zu entfernen. Am besten gelingt dies mit speziellen Make-up-Removern. Zur Beruhigung der Haut sollten Sie nochmals eine Feuchtigkeitscreme auftragen. Wenn Sie sich dieses aufwändige Prozedere ersparen möchten, sollten Sie auf Puder zurückgreifen. Mitunter erzielen diese – gekonnt angewandt – dieselben Ergebnisse ohne jedoch die (fettige) Haut zu verkleistern.

Eine Feuchtigkeitscreme enthält einen höheren Anteil an wässriger Lösung (also Feuchtigkeit) als eine vergleichbare Creme für zu trockene Haut. Trägt man eine solche Creme auf die Haut auf, dann verflüchtigt sich der sichtbare Cremefilm – je nach Produkt – relativ schnell, was aber nicht bedeutet, dass die Creme gänzlich in die Haut eingezogen ist. Ein gehöriger Teil verdunstet nämlich recht schnell, was daran liegt, dass sich der wässrige Anteil der Creme auf der Hautoberfläche erwärmt und sich dann sozusagen in Luft auflöst.

Gesunde Haut ist konstant mit einer feinen Fettschicht überzogen. Trockene Haut weniger – fettige mehr. Diese Schicht schützt die Haut gegen zahlreiche Umwelteinflüsse wie Staub, Keime, Sonneneinstrahlung aber auch gegen kleinere Verletzungen. Im Normalfall, also ganz ohne das Eincremen, befindet sich die Haut im Gleichgewicht. Bei zu trockener Haut hingegen ist diese Fettschicht zu dünn. Wird nun eine ölhaltige Creme aufgetragen, dann verstärkt sich diese Schicht und bringt das Hautbild wieder in die Balance. Fettige Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen ist dagegen nicht ganz so einfach, denn diese muss erst einmal durch die Fettschicht gelangen. Und bekanntlich stoßen sich Fett und Wasser (also die Feuchtigkeit) ab. Aus diesem Grund werden Feuchtigkeitscremes stets Ölanteile beigemengt. Nur mit diesem Öl ist es möglich, die Fettschicht zu durchdringen. Die im Öl – durch sogenannte Emulgatoren – gebundene Feuchtigkeit wird auf diese Weise in die unteren Hautschichten geleitet. Weil aber fettige Haut partout bereits zu fettig ist, sollte der Ölanteil der Creme so ausgewogen sein, dass das zusätzliche Öl – das Sie ja mit der eingeschlossenen Feuchtigkeit auftragen – nicht dazu führt, Ihre Haut über Gebühr zu ‚fetten‘, denn dann erreichen Sie schnell das Gegenteil dessen, was Sie eigentlich beabsichtigt haben.

Gute Feuchtigkeitscremes erkennt man nicht immer am Preis. Die Wahrscheinlichkeit aber, ein für Sie geeignetes Produkt zu finden, ist ungleich höher, wenn Sie es im Reformhaus, einer Apotheke oder einer Parfümerie – inklusive ausführlicher Beratung – kaufen, statt ins Regal eines Discounters zu greifen. Zu beachten ist zudem, dass eine einzelne Creme meist nicht ausreicht. Geeigneter sind – gerade bei fettiger Haut – optimal aufeinander abgestimmte Pflegeserien. Keinesfalls sollten Sie Produkte verschiedener Hersteller untereinander mischen, es sei denn, Sie haben auf diese Weise einen herausragenden Erfolg erzielt.

Tipps

Wenn Sie eine neue Feuchtigkeitscreme ausprobieren möchten, verfahren Sie am besten wie folgt:

Vertrauen Sie beim Kauf auf die Beratung eines ausgewiesenen Spezialisten, der Ihre Haut nach Möglichkeit explizit in Augenschein nimmt. Um eventuelle Allergien bereits im Vorfeld erkennen zu können, sollten Sie die neue Creme nicht gleich auf dem gesamten Gesicht verteilen. Sicherer ist es, die Wirkung erst einmal an einer kleinen Partie am Hals zu testen, am besten über Nacht. Treten allergische Reaktionen auf, die sich durch vermehrtes Fetten oder Pickelbildung, aber auch durch Rötungen der Haut äußern können, ist die Creme für Sie ungeeignet.

Wenn Sie gleich mehrere Produkte gleichzeitig testen möchten, ist dies natürlich umso effektiver. Damit Sie Ihren Geldbeutel schonen, ist es empfehlenswert, Produktproben zu testen. Sie erhalten Sie meist kostenlos in Apotheken, Reformhäusern und Parfümerien. Gehen Sie wie im vorherigen Absatz erläutert vor und vergleichen Sie die Ergebnisse am nächsten Morgen.

Begutachten Sie nach der Testphase – die mindestens eine Woche dauern sollte – das Resultat. Fühlt sich Ihre Haut besser an als zuvor, und sieht sie schöner aus? Wenn Sie keinerlei Unterschiede feststellen können, dann sollten Sie fürs erste weitertesten. Solange, bis sich eine befriedigende Veränderung eingestellt hat. Bedenken Sie jedoch eines: Mitunter dauert es eine ganze Weile, bis Ihre Haut auf eine spezielle Creme reagiert.

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