Haarfibel

Die ideale Pflege für feines Haar

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Lassen wir erst einmal die ‚Feinheiten‘ außen vor, denn ebenso wie normales Haar können auch die feinen Haare zu trocken oder zu fettig sein. Um diesen Missstand wieder in eine natürliche Balance zu bringen, sollten Sie nicht gleich zum erstbesten Shampoo greifen. Sinnvoller ist es, einen Friseur zu Rate zu ziehen, der sowohl Ihre Haare als auch Ihre Kopfhaut in Augenschein nimmt und Ihnen dann ein wirksames Pflege-Produkt empfiehlt. Auf diese Weise gehen Sie keinerlei Risiko ein, schon gar nicht, wenn Sie diesen Friseurbesuch zum Anlass nehmen, immer mal wieder im Salon vorbeizuschauen, um den Zustand Ihrer Haare einer kontinuierlichen Kontrolle zu unterziehen. (Lesen Sie diesbezüglich auch unseren Artikel ‚Der Friseur als Kopfhaut-Experte‘).

Im Unterschied zum vermeintlich idealen Haartypus ist die Kopfhaut bei feinen Haaren wesentlich empfindlicher. Zum einen liegt dies daran, dass feine Haare deutlich dünner sind als ihre ‚normalen‘ Pendants. Dieser Umstand spiegelt sich auch in der Struktur der Haarwurzeln wider. Sie sind viel fragiler und sensibler. Zum anderen kommt noch ein Aspekt hinzu, der der ein oder anderen von Ihnen etwas abstrus erscheinen mag, obschon er durch wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt wird: Menschen mit feinen Haaren sind – ausgehend von der Gesamtheit aller Haartypen – merklich empfindsamer als solche mit einer Löwenmähne. Deshalb reagieren sie auf äußere Reize viel besaiteter. Intuitiv verzichten sie beim Kämmen und Bürsten auf grobe Praktiken, um bloß keinen Schaden anzurichten. Und das ist auch gut so, denn feine Haare reißen viel eher als normale, die bisweilen doppelt so dick sind.

Feines Haar in Form zu bringen gelingt am besten mit einem grobzinkigen Kamm aus Holz. Gleich nach dem Waschen verschaffen Sie Ihrer Frisur dadurch eine gewünschte Ordnung. Auf das Bürsten zu verzichten ist bei trockenen, feinen Haaren keine gute Idee, denn durch die Bürstenstriche, die vom Haaransatz nach unten verlaufen sollten, wird das Fett, das die Talgdrüsen fortwährend absondern, bis in die Spitzen der Haare getrieben. Ganz fein sollte die Bürste sein – mit Naturborsten sowieso.

Fettige, dünne Haare sind zumeist auf die falsche Pflege zurückzuführen, wenngleich auch eine unausgewogene Ernährung und eine genetische Veranlagung diesen Makel begünstigen. Kopfhautberuhigend wirken Kamillen-Tinkturen, die Sie ganz einfach selbst herstellen können: Erhitzen Sie einen Liter Wasser im Kochtopf solange bis es siedet, und tauchen Sie dann drei Kamillentee-Beutel hinein. Nach zehn Minuten ist der Sud, den Sie nur noch etwas abkühlen lassen müssen, bereit für eine ganz natürliche, wirkungsvolle Behandlung Ihrer feinen, fettigen Haare. Mit einem Schwamm tupfen Sie die Tinktur solange auf, bis Ihre Haare vollständig gesättigt sind. Ein bis zweimal pro Woche sollten Sie diese Prozedur über sich ergehen lassen. Am besten vor dem Schlafengehen, ohne den Kamillentee auszuspülen.

Trockenes, feines Haar verlangt nach ganz viel Feuchtigkeit. Grundsätzlich gilt: Lassen Sie Ihre Haare nach Möglichkeit an der Luft trocknen, und verzichten Sie auf den Föhn ebenso wie auf das Glätteisen. (Wie Sie mehr Volumen in Ihr feines Haar zaubern, verraten wir Ihnen in einem weiteren Artikel aus dieser Serie). Um Ihren Haaren dauerhaft mehr Feuchtigkeit zuzuführen, empfehle ich Ihnen, tagtäglich viel Wasser zu trinken – für die Versorgung von Innen. Zusätzlich sollten Sie ein Sprühfläschchen bei sich tragen, in das Sie folgend beschriebene Mixtur füllen, die Sie auf Vorrat im Kochtopf ansetzen:

  • bringen Sie einen Liter Wasser zum Kochen
  • fügen Sie einen Esslöffel Honig hinzu, und rühren Sie solange, bis der Honig sich vollständig gelöst hat
  • füllen Sie ein Quantum der Mixtur in Ihr Sprühfläschchen

Mehrmals am Tag sollten Sie dieses kleine Wundermittel auf Ihre Haare sprühen. Für etwas mehr Volumen sorgt es vortrefflich, wenn Sie kopfüber sprühen, also von unten nach oben. Vergessen Sie nur nicht, das Fläschchen zuvor ein paar Mal zu schütteln.

Auch als Kur, zweimal wöchentlich angewandt, eignet sich der Honig hervorragend. Mengen Sie dem kochenden Wasser (1 Liter) dafür gut fünf Esslöffel des Honigs hinzu und rühren Sie wiederum. Tränken Sie Ihre Haare – am besten in der Dusche – mit diesem Elixier, und spülen Sie es erst nach einer guten halben Stunde mit lauwarmem Wasser wieder aus. Diese Anwendung sollte vorzugsweise am Abend durchgeführt werden, also vor dem Zubettgehen.

Die Wirkung des Honigs entfacht einen wahren Feuchtigkeits-Boom in Ihren Haaren, sowohl als Spray als auch als Kur. Das liegt daran, dass der Honig die so dringend benötigte Feuchtigkeit in Form von Wasser, mit dem sie ihn vermengt haben, optimal bindet und erst nach und nach ins Haar weiterleitet. Dieser sogenannte ‚Retard-Effekt‘ bewirkt, dass das Befeuchten der Haare und somit die Versorgung der Haare mit Feuchtigkeit (insbesondere beim Sprühen) nicht nur einen kurzfristig andauernden Effekt erzeugt, sondern einen, der von morgens bis abends sichtbar ist. Eines noch abschließend: Wenn unsere Kopfhaut nicht optimal gepflegt wird, können sich dort Bakterien einnisten. Mit der Honig-Kur treten Sie auch diesem Übel entgegen, denn der Nektar der Bienen wirkt antiseptisch.

Über die weiteren Vorzüge des Honigs – auch für Ihre Haut – erfahren Sie so einiges in unserem Artikel ‚Schönheitselixier Honig‘.

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