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Graues Haar: Farbe oder Natur?

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Wohl kaum eine Veränderung berührt uns so sehr wie das Auftauchen der ersten grauen Haare. Kein Grund zur Panik! Individuelle Farbbehandlungen ermöglichen heute einen flexiblen Umgang mit grauem Haar. Und vielleicht freunden Sie sich ja auch mit dem neuen Farbton an?

Die widersprüchliche Magie des Grau

Grau ist eine hochemotionale Farbe – weil sie niemanden unberührt lässt. Fast jeder bekommt im Laufe seines Lebens graue Haare – daran führt kein Weg vorbei. Und es bedeutet fast immer einen Einschnitt, der für viele nicht unproblematisch ist. Oft befällt uns Panik, wenn wir die ersten grauen Haare im Spiegel sehen. Weil sie uns daran erinnern, dass die Zeit vergeht. Aber ein graues Haar bedeutet noch nicht, dass Sie morgen schon vollständig grau werden. Das ist meist ein Prozess, der mehrere Jahre, manchmal Jahrzehnte in Anspruch nimmt. Und „grau“ ist auch nicht gleichzusetzen mit „alt“.
Frauen galten früher mit dem Auftauchen der ersten grauen Haare als „alt“, Männern dagegen – so sagt man – verleihen die Grauen Ausstrahlung. Sehr frühes Ergrauen kann durchaus ein Problem darstellen – für Frauen und Männer. Für alle, die da­ran etwas ändern wollen, gibt es eine Fülle von Alternativen zum reinen „Grau in Grau“. Allen, die zu ihrem grauen Haar stehen, kann es, wenn es gepflegt und auf Hochglanz getrimmt ist, neue Attraktivität verleihen. Es sind längst nicht mehr nur die Männer mit den grauen Schläfen, sondern auch selbstbewusste Frauen, die das Grau wie einen silbernen Kopfschmuck tragen.

Ein paar Fakten

Graues Haar ist eigentlich transparentes, unpigmentiertes Haar. Es entsteht – und das ist weitgehend genetisch festgelegt –, wenn im Haarfollikel von den Melanozyten kein Haarfarbstoff (Me­lanin) mehr produziert wird. Graues Haar ist meist härter und glasiger als pigmentiertes Haar. Es reagiert anders auf Haarfärbungen und lässt sich auch meist schwerer chemisch umformen. Vereinzelte graue Haare fallen noch nicht allzu sehr auf, erst eine größere Anzahl unpigmentierter Haare lässt den Eindruck silb­ri­ger, grauer Haare entstehen. Vorsicht ist bei grauem Haar mit Rückständen von Styling- und Pflegeprodukten geboten, denn sie hinterlassen einen unerwünschten Gelbstich.

Können Haare altern?

Eine Überraschung: Haare altern nicht entsprechend unserem körperlichen Alterungsprozess, sondern haben ihre eigene, vom biologischen Alter unabhängige Lebensdauer. Diese beträgt zwischen sechs und acht Jahren. Auf Ihrem Kopf befinden sich also zur selben Zeit immer etwa gleich viele „frische“ und schon ältere Haare. Das bleibt bis ins hohe Alter so – allerdings lässt die Aktivität der Haarwurzeln mit der Zeit nach. Faktoren wie Stress, Hormonbehandlungen, falsche Ernährung und Rauchen beschleunigen den Alterungsprozess des Haares.
Kein bisschen graue Maus: Raffinierte Farbeffekte lassen sich zum Beispiel mit Strähnen im Naturton erzielen.

Farbe – die Welt der Möglichkeiten

Grau macht dadurch, dass es ein Zeichen für fortgeschrittenes Alter ist, fast jeden ein Stück älter. Aber es gibt eine Fülle von Möglichkeiten, wie Sie kreativ mit Ihrem grauen Haar umgehen können. Wenn Sie auf ein jugendliches ­Image setzen wollen: Nutzen Sie nicht nur die simple Coloration. Speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Farblösungen erwecken Ihr Haar zu neuem farbigem Leben!

Die ersten grauen Haare

Wenn sich die ersten grauen Haare bemerkbar machen, ist eine Softtönung ideal, um für eine Farbauffrischung zu sorgen. Mit der Softtönung wird die Farbe der Haare anders nuanciert, sie deckt wenig Grau ab, sorgt aber für phantas­tischen Glanz. Bei blondem Haar lässt sich mit unterschiedlich nuancierten Strähnen das Grau herrlich „verwischen“. Bei dunklem Haar, bei dem das Grau naturgemäß am meis­ten auffällt, können die ersten Grauen den Start in eine neue, hellere Farbwelt bedeuten. Möglicherweise haben Sie auch Lust auf Experimente mit Strähnen oder anderen Haarfarben, die tolle Farbschattierungen im Bereich von Rot oder Rotbraun ermöglichen?

Wie viel Prozent Grauanteil?

Mit Zahlen wie 20, 50 oder sogar 100 Prozent wird der Anteil grauer Haare am Gesamthaar angegeben. Ab etwa 20 Prozent reicht eine Softtönung nicht mehr aus. Jetzt wirkt die Intensivtönung ideal. Bei höheren Grauanteilen – bei dickem Haar etwa ab 30, bei feinem Haar ab 50 Prozent – erzielt man mit einer Coloration die besten Ergebnisse.

Graureduktion

Eine Möglichkeit, früh auf die ersten Grauen zu reagieren, besteht darin, gezielt Strähnen in Ihrem Naturton zwischen die ersten grauen Haare zu setzen. Das heißt, man wechselt nicht die gesamte Haarfarbe, sondern setzt im Naturton, der noch im Resthaar vorhanden ist, einzelne Strähnen ins Haar. Der Vorteil: Es entsteht kein stark sichtbarer Ansatz wie bei einer 100-prozentigen Färbung. Das Ergebnis wirkt dadurch sehr natürlich. Mit dieser Art der Graureduktion kann bei einer steigenden Zahl grauer Haare ein raffinierter Farbeffekt über lange Jahre hinweg erzielt werden. Etwa alle drei Monate sollte man die Strähnen auffrischen lassen.

Zurück zur Natur

Und was tun, wenn man plötzlich doch wieder zum Grau zurück möchte? Das einzig probate Mittel ist der Kurzhaarschnitt. Es braucht ein bisschen Mut, um einen grauen Ansatz herauswachsen zu lassen, aber nur so kann es überhaupt gehen. Wenn der Ansatz zu hart erscheint oder einzelne Partien bereits stärker grau herausgewachsen sind als andere, lassen sich Übergänge vom Grau zu noch gefärbten Partien mildern, indem man Strähnen in den Ansatz setzt und die grauen Haare ungefärbt, als Eyecatcher, etwa im Gesichtsbereich übrig lässt. Durch den schrittweisen Abbau der Strähnen treten die Grauen mit der Zeit in den Vordergrund.

5 Kommentare

  1. Tobias Müller

    27. Mai 2020 um 13:51

    Vielen Dank für den Beitrag zu grauen Haaren. Meine Oma lässt ihre Haare regelmäßig färben, da sie ungern mit grauen Haaren unter Leute geht. Gut zu wissen, dass man bei einem geringeren Grauanteil in den Haaren nicht gleich zur Coloration greifen muss, da eine Softtönung oft schon ausreicht.

  2. Nora

    17. April 2020 um 9:34

    Interessant, dass graues Haar eigentlich ein unpigmentiertes Haar ist. Ich wusste nicht, dass Melanin nicht mehr produziert wird. Ich habe meine erste graue Haaren bemerkt und ich überlege mir eine Färbung. Danke für den interessanten Beitrag!

  3. Mailin Dautel

    7. August 2019 um 14:09

    Ich habe meine ersten grauen Haare entdeckt. Da ich braunhaarig bin ist es etwas schwieriger das Grau einfach wachsen zu lassen. Noch bin ich nicht bereit für einen Kurz Haarschnitt oder allgemein graue Haare. Ich denke ich werde mir einen Termin geben lassen und mir die Haare färben lassen.

    • Belle Experts

      7. August 2019 um 14:26

      Liebe Frau Dautel,
      in der Tat ist ein Grauhaaransatz bei braunem Haar ein kleines Problem. Um diesen optischen ‚Makel‘ vorübergehend zu kaschieren, reicht es manchmal aus, die Haare einfach nach hinten zu kämmen. Auf das Färben würde ich in der Anfangszeit erst einmal verzichten. Eine Ansatztönung ist völlig genügend.
      Wichtig ist jedoch dabei, dass Sie sich fixe Termine beim Friseur setzen, damit der Übergang grau/braun nicht immer wieder sichtbar wird. Als Faustregel gilt: alle vier bis sechs Wochen.

  4. helga

    2. Mai 2019 um 12:14

    Sechs oder sieben Jahre leben die Haare – das habe ich nicht gewusst! Meine Nachbarin ist eine tapfere Frau. Trotz des Alters sieht sie immer perfekt aus. Auch die Haare sind in leichtes Violett gefärbt, dazu immer auch mit Frisur. Es passt zu ihrem Lächeln sehr. Alter sind keine Jahre, sondern der Zustand der Seele!

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