Haarfibel

Tuchfühlung im Haar

So bändigen Sie das Volumen

Teilen Teilen Teilen Teilen Teilen

So manch eine Lockenmähne ist selbst mit dem raffiniertesten Styling nicht in den Griff zu bekommen, wenn‘s morgens wieder einmal schnell gehen muss. Besonders dann, wenn die Haare vorher nicht gewaschen wurden. Bei Frisuren, die vor Volumen nur so strotzen, ist’s nicht anders. Wem dieses Szenario – noch vor dem Frühstück – die gute Laune verdirbt, der sollte auf Tuchfühlung gehen: mit Stoffen, aus denen die Träume sind.

Kate Spade überraschte im Rahmen der Fashion Weeks mit einer blau-gemusterten Schärpe, die ihren gesamten Oberkopf wie ein Turban umhüllte und gleichsam die dunkle Lockenpracht verschnürte. War es nun blankes Kalkül oder nur ein Mittel zum Zweck? Immerhin harmonierte das feine Tuch mit dem übrigen Outfit.

Und schon sind wir beim wohl wichtigsten Punkt angelangt: der Wahl des Stoffes. Haartücher von der Stange zu kaufen, ist zwar recht praktisch –, einen extravaganten Touch werden Sie diesem auffälligen Accessoire damit aber nicht verleihen. Dafür bedarf es schon ein wenig Kreativität. Und eben diese wird Ihr ganz persönliches Haartuch zu einem Unikat erheben, das die Welt noch nicht gesehen hat!

Stoffe im Internet zu kaufen, ist so eine Sache, denn auf dem Bildschirm wirkt so manch ein Dessin ganz anders als in natura. Zudem entfallen das Anprobieren und – ganz wichtig – das Fühlen. Was spricht also dagegen, sich selbst einmal – gemäß der ‚Alten Schule‘ in einem Stoffladen umzuschauen und nach Herzenslust zu stöbern? In fast jedem Städtchen gibt es kleine Läden, die sich darauf spezialisiert haben, sogenannte Stoffreste anzubieten. Dabei handelt es sich meist nicht um irgendwelche Ramschware, sondern tatsächlich auch um edle Rest-Stoffe, die – auf der Rolle verblieben – nicht ausreichen, um daraus noch ein Kleid oder sonst etwas zu fertigen. Und um genau diese Stoffe sollten Sie sich bemühen. Ob sie – als Meterware – sündhaft teuer sind, kann Ihnen egal sein, denn für ein Haartuch benötigen Sie lediglich einen Streifen, der maximal einen drittel Meter bemisst. Doch so breit und so lang sollte er schon sein, denn noch wissen Sie nicht, was Sie damit anstellen werden.

Um herauszufinden, welches Muster Ihnen am besten steht, sollten Sie eine Freundin zum Stöbern mitnehmen. Natürlich eine, die weiß, was Ihnen am besten steht. Wenn Sie nach der ‚Anprobe‘ drei, vier Stoffe entdeckt haben, die Ihnen beiden gefallen, ist dies schon viel. Und nun geht’s einen Schritt weiter. Aus einer Breite von 140 und einer Länge von zirka 30 Zentimetern können Sie – zweimal umgelegt und vernäht – einen Haarschal von zehn Zentimetern Breite erzeugen. Groß genug, um Ihre Stirnpartie zu umschließen und so die lockige oder voluminöse Frisur relativ eng am Kopf zu halten. Ob Sie die Enden hinter dem Knoten hinunterhängen lassen oder kürzen und dann zusammenstecken, hängt von Ihren Vorlieben ab. Die einfachste Variante ist ein Tuch, das maßgeschneidert an seinen Enden bereits so zusammengenäht ist, dass Sie es lediglich über Ihren Kopf stülpen müssen. Die Voraussetzung ist allerdings ein Stoff, der sich ein wenig dehnt.

Wie auch immer Sie das Haartuch binden, eines sollte niemals fehlen: eine originelle Idee. Hilfreich sind dabei die folgenden Aspekte:

Geht es Ihnen nur darum, Ihr Haar zu bändigen, ohne großes Aufsehen zu erregen, dann sind solche Stoffe am besten geeignet, die Ton-sur-Ton mit Ihrer Haarfarbe harmonieren. Sind Ihre Haare recht lang, dann kann das Haartuch durchaus hinten hinunterhängen, um eine Balance zu schaffen. Dies muss aber nicht sein, denn auch ein einfach verknotetes Tuch hält sich vornehm zurück. Probieren Sie’s aus!

Wollen Sie Akzente setzen, dann gelingt dies hervorragend mittels einer kontrastierenden Farbkombination: blond und blau – schwarz und gelb/beige – oder braun und grün, die sogenannten Kalt-/Warmkontraste, sorgen für einen Aha-Effekt. Aber auch die Art des Stoffes – selbst wenn sie farblich der Haarfarbe gleicht – erzeugt ein Spannungsfeld: Bei glattem Haar kann der Stoff ruhig gekräuselt sein, bei lockigem sollte er ganz ruhig fließen.

Statt den Stoff an den seitlichen Flanken umzunähen, können Sie ihn auch einfach reißen und dann zweimal im Zickzack umlegen. So erzeugen Sie oben und unten am Haartuch zwei ausgefranste Konturen, die – besonders bei glattem Haar – einen tollen Retro-Look bewirken.

Wer’s auf die Spitze treiben möchte, der bindet gleich zwei Haartücher parallel verlaufend. Nicht mehr als zwei, drei Zentimeter breit sollten beide sein. Den Abstand zueinander bestimmen Sie durchs Ausprobieren. Und wer den Vogel abschießen möchte, der kreuzt die Tücher: horizontal in der Mitte der Stirn, wirkt’s geordnet, aber dennoch originell. Verschieben Sie den Kreuzungspunkt zu einer beliebigen Seite, kommen die Spannungsfelder wieder ins Spiel. Bleiben Sie beim Kreuzen in der Mitte und verwenden zwei unterschiedlich Dessins, ist der Effekt in etwa derselbe. Verschiedene Farben der Tücher in Kombination – gleichsam gekreuzt – sollten wohl abgewogen sein, denn die Haarfarbe kommt stets noch hinzu.

Mädchen finden Haartücher meist richtig cool, besonders dann, wenn die lange Mähne kaum noch zu bändigen ist und die Strähnen dauernd im Gesicht hängen. Bei der Wahl der Muster sind sie sich einig: farbenfroh, mit Tierbildern bestückt, manchmal auch mit Fabelwesen. Haben wir da etwas verpasst?

Antwort hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.