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Perfekt gepflegte Fingernägel II

Im Fokus: schneiden, knipsen und feilen

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„Die Nägel zu feilen ist grundsätzlich besser als sie abzuschneiden oder abzuknipsen“, lautet die einhellige Meinung der Experten. Ganz sicher ist etwas dran an diesen Empfehlungen, doch wie so oft kann man es auch auf die Spitze treiben. Ich will Ihnen erläutern warum.

Das Knipsen der Fingernägel erfolgt völlig abrupt. Ein leichter Druck auf den Bügel – und schon ist ein kleiner Schnipsel des Nagels gekappt. Besonders beliebt ist der Knipser, weil sich mit ihm im Handumdrehen längere Nägel mühelos kürzen lassen. So ist die Maniküre nur einmal pro Woche vonnöten. Mit dem Knipser lassen sich kinderleicht seichte Rundungen in die Fingernägel schneiden, weil dessen Schnittflächen ebenso seicht gerundet sind. Da aber das Kappen der Nägel durch ihn so abrupt erfolgt, entstehen vor allem an der Unterseite der Nägel sogenannte Grate. Dort nämlich quetscht die obere Klinge des Knipsers die Schnittkante ein wenig nach unten. Es verbleibt eine kleine Riefe, die – unterhalb des Fingernagels – ein wenig absteht. An eben diesen Riefen stören sich die Experten, behauptend, sie öffnen dem Eindringen von Fremdkörpern Tür und Tor.

Ohne Widerspruch ist dieser Einwand berechtigt. Wenn Sie jedoch sowohl die Unter- als auch die Oberseite der Knips-Flächen mit einer feinen Feile entgraten, ist dieser Missstand beseitigt. Ein weiteres Argument, das die Gegner des Knipsens anführen, ist die Tatsache, dass durch das Knipsen feine Risse im Nagel entstehen können. Auch das ist korrekt, beides kann aber durch einen Trick behoben werden: Knipsen Sie Ihre Fingernägel nur soweit ab, dass noch ein Millimeter zum Feilen verbleibt. Auf diese Weise können Sie etwaige Splitterungen, vor allem aber die Grate, die durch das Knipsen entstanden sind, nachträglich abfeilen.

Wenn Sie für das Schneiden der Fingernägel eine Nagelschere benutzen, werden die Nägel an den Schnittstellen nur minimal beeinträchtigt. Dennoch entstehen auch hierbei Grate an den Ober- und Unterseiten – je langsamer und behutsamer die Schnitte erfolgen, umso geringer fallen sie aus.

Die Fasern der Fingernägel verlaufen parallel zur Wuchsrichtung

Unsere Fingernägel wachsen nicht anders als eine Pflanze oder ein Baum. Die Fasern verlaufen stets längs. Wenn Sie einen Baum ohne Rinde an dessen Stamm betasten, fühlt sich die Oberfläche recht glatt an. Fahren Sie hingegen mit Ihren Fingern über die Schnittstelle eines abgesägten Baumes, dann verhält es sich ganz anders: Die gekappten Fasern – quer zur Wuchsrichtung – erzeugen eine überaus raue Oberfläche. Würden Sie nun eine Flüssigkeit mit Schadstoffen über den Baumstumpf gießen, dann zöge sie sofort in die Schnittstelle ein und verbliebe dort eine kleine Ewigkeit. An den Seiten aber – parallel zur Wuchsrichtung – würde sie abperlen und hinunterlaufen.

Ebenso verhält es sich bei unseren Fingernägeln. Sind Schadstoffe erst einmal in die Vorderkante der Schnittstelle eingedrungen, werden Sie Ihre liebe Müh‘ und Not haben, diese wieder loszuwerden. Manch eine Krankheit der Fingernägel beginnt durch eine solche Gedankenlosigkeit.

Versiegeln Sie die Schnittstellen!

Beim Feilen der Nägel werden die Schnittstellen geglättet – mehr noch: sie werden ein stückweit versiegelt, weil die Faser-Enden aneinander gequetscht werden. Feilen Sie am besten von außen zur Mitte hin, und beginnen Sie frontal, bevor Sie sich der Oberseite der Nägel zuwenden. Halten Sie dann die Feile im leichten Winkel, so dass die Schnittfläche abgerundet wird.

Der Unterseite der Schnittkante lässt sich mit einer Feile kaum beikommen, viel zu groß ist das Verletzungsrisiko bei unsachgemäßer Handhabung der Feile. Ganz einfach und professionell gelingt dieser Balance-Akt mit Schleifpapier.

Und so mache ich’s:

Ein Blatt Schleifpapier mit 150er-Körnung aus dem Fachhandel habe ich mir auf Vorrat in zuckerwürfelgroße Stücke geschnitten und deren Enden ein wenig abgerundet. Sogleich nach dem Kürzen der Nägel schleife ich sie von allen Seiten bis sie sich rundum fein anfühlen. Anders als beim Feilen ist das Prozedere wesentlich einfacher, weil ich den kleinen Schleif-Pad unmittelbar mit dem Finger der jeweils anderen Hand führe und so einen direkten Kontakt spüre. Beim Abschleifen der Grate, die zuunterst der Nägel ein wenig hervorstehen, erweist sich das Schleif-Pad für mich als unverzichtbar, schmiegt es sich doch der Form meiner Nägel – anders als eine Feile – perfekt an. Wesentlich schneller geht’s zudem.

Abschließend möchte ich Ihnen noch einen Rat erteilen: Auch durch das finale Schleifen oder Feilen wird es Ihnen nicht gelingen, die Schnittstellen Ihrer Fingernägel derart zu versiegeln, dass diese so glatt und geschützt sind wie deren Oberflächen. Beherzigen Sie deshalb meinen Tipp aus dem ersten Teil dieser Serie, und reiben Sie Ihre Fingernägel und deren Schnittstellen mit Bienenwachs ein.

Apropos feilen: Metallfeilen sind ungeeignet für subtile, feine Fingernägel. Pendants aus Glas, aber auch Holzfeilen sind das Nonplusultra.

Lesen Sie auch den ersten Teil dieser Serie.

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