Beauty Tipps

Sanftes Bürsten pflegt Ihre Haare

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Was da aus unserer Kopfhaut sprießt, ist nicht einfach nur ein Haar. Zwar wird es kurz und prägnant als ein solches bezeichnet –, wer jedoch einen Blick auf die Anatomie eines Haares wirft, der erkennt recht schnell, dass viel mehr – vor allem – dahinter steckt.

Unsere Haare sind lebendig und tot zugleich. Solange sie sich, im Aufbau befindlich, noch in der Haarwurzel befinden, sind sie ein Abbild des blühenden Lebens. Kurz darauf aber, wenn sie in den sogenannten Haarschaft münden, den sichtbaren Teil der Haare, die soeben das Licht der Welt erblickt haben, wandeln sie sich in eine zellenlose Hornsubstanz, die schlicht und ergreifend mausetot ist. Zum Leben erwecken können Sie diese Materie nicht mehr, Sie können aber ganz viel dafür tun, dass sie geschmeidig bleibt, betörend glänzt, nicht zu trocken daherkommt oder zu fetten neigt.

Ein ganz natürlicher Prozess sorgt dafür, unsere Haare schön aussehen zu lassen. Die Talgdrüsen, die sich in der Kopfhaut befinden, sondern fortwährend das sogenannte

Sebum ab. Die deutsche Entsprechung dieses Begriffes lautet ‚Hauttalg‘, wenngleich sie nur unzureichend und auch etwas verfälschend die eigentliche Zusammensetzung des Sebums widerspiegelt, denn als Talg werden ausschließlich Fette bezeichnet. Zwar sind diese reichlich im Sebum enthalten, hinzu kommen aber noch bestimmte Öle, die Squalene (zirka 15 Prozent) und das Cholesterin (knapp fünf Prozent). Gemeinsam tragen all diese Inhaltstoffe des Sebums dazu bei, unsere Haare mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen und sie über dies zu pflegen.

Doch wie gelangt das Sebum in unsere Haare? Ganz einfach: durch das Bürsten. Nun raten einige Experten dazu, grundsätzlich mit dem Bürsten der Spitzen zu beginnen und sich dann stufenweise nach oben vorzutasten. Um die Entstehung von Haarbruch und Spliss zu vermeiden, ist diese Vorgehensweise durchaus richtig, weil durch das Bürsten vom Ansatz her die Gefahr besteht, aufgrund der relativ zügigen Geschwindigkeit, mit der von oben nach unten gebürstet wird, feine Knoten, die sich über Nacht oder im Laufe eines langen Tages im Haar gebildet haben, unbeabsichtigt zu zerreißen. Allerdings nur dann, wenn Sie eine ungeeignete Bürste verwenden.

Bürsten mit Metall- oder Plastikborsten sind ebenso tabu wie Kämme, außer den grobzinkigen aus Holz. Mit einer samtweichen Naturhaarbürste hingegen wird es Ihnen nicht gelingen, einen noch so feinen Knoten zu zerreißen, auch dann nicht, wenn Sie vom Ansatz her bürsten. Das aber sollten Sie in jedem Falle tun, denn nur auf diese Weise wird das Sebum, das die Talgdrüsen unmittelbar in den Haar-Ansatz absondern, auf die gesamten Haare verteilt. Mein Rat lautet deshalb:

  • verwenden Sie fürs erste ‚Informbringen‘ Ihrer Frisur nach dem Waschen einen grobzinkigen Holzkamm oder Ihre gespreizten Finger
  • beginnen Sie dann mit dem Bürsten mittels der weichen Naturhaarbürste direkt am Ansatz – einmal rundum
  • der erste Bürstenstrich sollte nicht mehr als eine Handbreit betragen
  • fahren Sie nun fort, dort, wo Sie begonnen haben, und tasten Sie sich kaskadenartig nach unten vor
  • die Anzahl der Bürstenstriche innerhalb eines Abschnittes (also der Fläche, die die Bürste mit einem Strich erfasst) sollte am Ansatz höher sein als letztendlich an den Spitzen Ihrer Haare

Zum besseren Verständnis noch einmal: Sind Ihr Haare zehn Zentimeter lang, dann genügt es, die Länge gedanklich in zwei horizontale Passés zu unterteilen. Bürsten Sie dann vom Ansatz her zehn Mal rundum Ihren Kopf auf der halben Länge. Gleich danach fahren Sie mit jeweils fünf Bürstenstrichen fort.

Sind Ihre Haare zwanzig Zentimeter lang, dann sollten Sie, am Ansatz beginnend, rundum (pro Passé) fünfzehnmal bürsten – und so weiter. Durchaus empfiehlt es sich, zwischendurch immer mal wieder am Ansatz zu beginnen, um das Sebum möglichst gleichmäßig im gesamten Haar zu verteilen.

Das Sebum versorgt unsere Haare – so will es die Natur – mit allem, was sie benötigen: mit Feuchtigkeit in Form von Ölen, mit Fetten, die sie geschmeidig halten und mit Wachsen, die sie ein Stückweit versiegeln. Würden wir unsere Haare nun lediglich alle drei, vier Tage mit einem milden Shampoo waschen – oder sagen wir besser; ‚ausspülen‘ –, dann wäre wohl alles in bester Ordnung.

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