Modul 1 – Die Suche nach der Ursache
Wenn unser Körpergewicht nicht den medizinischen Vorgaben entspricht, wir also ganz einfach zu dick sind, ist die Balance aus den Fugen geraten. Wir nehmen dann mehr Nahrung zu uns, als unser Körper benötigt, um all seine Funktionen ausreichend zu erfüllen: die alltägliche Bewegung und das Aufrechterhalten dessen, was ohne unseren Einfluss in uns abläuft: Das Schlagen des Herzens, die Arbeit, die die übrigen Organe fortlaufend verrichten (zum Beispiel der Verdauungstrakt), die Leistung des Gehirns und die unseres Stoffwechsels. Auf der Bewegung liegt jedoch der Schwerpunkt. Ein gestandener Mann, der von morgens bis abends in einer Kohlengrube ackert, benötigt ein Vielfaches der Nahrung einer Bibliothekarin, die sich kaum körperlich anstrengen muss, um den Anforderungen im Beruf gerecht zu werden. Die Nahrung und mit ihr die Kalorien, die sie enthält, ist folglich der unumstößliche Ausgangspunkt allen Übels.
Kalorien sind nichts anderes als eine Maßeinheit. Ein Schokoriegel hat mehr Kalorien als eine Salatgurke, egal wie groß diese auch sein mag. Als Kalorien bezeichnet man das, was jeder einzelne unserer Muskeln im Körper als Brennstoff braucht. Kalorien sind eine Mischung aus Kohlenhydraten (vornehmlich Zucker) und Fetten. Eine Gurke enthält nur wenig Zucker und fast kein Fett; deshalb würde der besagte Grubenarbeiter – wenn er sich ausschließlich von ihnen ernährte – bereits nach einer halben Stunde harter Arbeit unter Tage erschöpft zusammenbrechen. Äße er nur Schokoriegel, dann wäre er fürs Erste gut gewappnet, denn diese enthalten jede Menge Kohlenhydrate und auch ganz schön viel Fett. Dass ihm dabei viele andere Nährstoffe fehlen würden (Vitamine, Mineralstoffe, etc.) lassen wir mal außer Acht.
„Warum essen wir mehr, als unser Körper benötigt?“ lautet die Kernfrage. Und dieser Frage werden wir nun auf den Grund gehen.
Im Wesentlichen werden drei Ess-Typen unterschieden: Der Immer-Esser, der seine Nahrung zu sich nimmt, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet. Mal hier einen Snack, mal dort einen kleinen Imbiss und zwischendurch auch mal eine vernünftige Mahlzeit. Der Kaum-Esser. Für ihn ist die Nahrungsaufnahme geradezu ein Zwang. Deshalb beschränkt er sie auch auf wenige Mahlzeiten am Tag. Der Regel-Esser nimmt seine Nahrung immer zur selben Zeit auf. Meist morgens, mittags und abends. Auch mal eine Kleinigkeit nebenbei.
Wer nun meint, dass diese drei Typen bereits Aufschluss über eine Tendenz zum Übergewicht geben, der irrt. Vorrangig muss deshalb ergänzend betrachtet werden, welche Art der Nahrung die drei Ess-Typen verzehren. Infrage kommen wiederum drei Kategorien:
- leicht
Absolut gesunde, ausgewogene Kost. Obst und Gemüse; manchmal Fleisch oder Fisch.
- normal
Hausmannskost nach Mutters Art. Im Sommer leichter; winters etwas deftiger.
- gesättigt
Fastfood in allen Facetten; dazu noch Chips und Süßigkeiten.
Ordnen wir nun diese drei Kategorien den drei Ess-Typen zu, erhalten wir neun Profile. Eines davon trifft auch auf Sie zu, wenngleich man die Zuordnung nicht ganz so penibel sehen sollte, denn manchmal isst man auch etwas, was gewöhnlich nicht auf dem Speisenplan steht.
Das Gefühl des Sattseins nach einer Mahlzeit stellt sich meist erst nach zehn bis fünfzehn Minuten ein. Wer schnell isst, unterbietet diese Zeitspanne ohne Probleme und erfährt das Signal des Körpers „Ich bin satt!“ erst dann, wenn er bereits zu viel gegessen hat. Essen Sie deshalb langsam und mit Bedacht. Darüber hinaus sollten Sie, wenn Sie an Übergewicht leiden, Ihre Nahrungsportionen schon vor Beginn des Verzehrs zusammenstellen.
Zu Übergewicht neigt der Immer-Esser, wenn er sich ‚normal‘ oder ‚gesättigt‘ ernährt; selbst wenn er regelmäßig Sport betreibt. Ernährt er sich hingegen ‚leicht‘, ist gegen eine häufige Nahrungsaufnahme kaum etwas einzuwenden, weil der Organismus durch mehrere über den Tag verteilte (kleine) Mahlzeiten nicht so sehr belastet wird. Der Kaum-Esser ist in der Regel vor einer Gewichtszunahme gefeit; einzig problematisch kann es dann werden, wenn er sich zu später Stunde – über alle Maßen – ‚gesättigt‘ ernährt. Es verbleibt der Regel-Esser, der dann zunimmt, wenn die ‚normale‘ Kost zu üppig ist, besonders aber dann, wenn ‚gesättigte‘ Kost verzehrt wird.
Fünf Ess-Typen sind es also, die durch ihre Gewohnheiten ihren Körper aus der Form geraten lassen. Erkennen Sie sich wieder? Wie Sie gelesen haben, sind diese Ess-Typen grundverschieden. Dennoch eint sie eines: Sie essen mehr, als ihr Körper verwerten kann, und deshalb speichert dieser die überschüssigen Nährstoffe in Fettpolstern, dort, wo sie niemand haben und sehen mag. Früher, als es noch schlechte Zeiten gab, zum Beispiel einen eiskalten Winter, den man notgedrungen in seiner nur provisorisch beheizten Höhle verbringen musste, sorgten diese Fettpolster fürs blanke Überleben, weil die Äcker und somit deren Erträge brachlagen. Doch leider gibt es heutzutage kaum noch schlechte Zeiten.
Wer an Übergewicht leidet, der isst zu viel. Und selbst dann, wenn er sich ausreichend bewegt, nützt ihm das nur wenig, denn um die Kalorien eines Hamburgers zu verwerten, müssen Sie schon einmal um einen mittelgroßen Baggersee joggen.
Aber es geht auch anders. Das einzige, was Sie dafür tun müssen, lautet: Ändern Sie Ihre Gewohnheiten! Ihre Essgewohnheiten zu ändern, wäre natürlich das Optimalste, aber das meine ich nicht, denn damit haben Sie ja Ihre liebe Müh und Not, und eben deshalb leiden Sie ja unter Ihrem Übergewicht. Als Gewohnheiten, die Sie tunlichst ändern sollten, bezeichne ich die alltäglichen Dinge, die von morgens bis abends Ihr Leben bestimmen. Sie beginnen mit dem Aufstehen und enden mit dem Schlafengehen. All diese Gewohnheiten haben dazu beigetragen, dass Sie zu dick sind. Ändern Sie Ihre Gewohnheiten! Wie’s garantiert klappt, erläutern wir Ihnen in unserer zweiten Folge.
Robin
25. April 2016 um 17:07
Meine Freundin hat ein paar Pfunde mehr auf den Hüften und ich finde es toll!
Man muss nicht schlank sein um schön zu sein. Ich denke viele Männer stehen eher auf Kurvige Frauen ;)
Verena
21. April 2016 um 12:48
Verehrte Redakteurin,
Sie sprechen mir aus der Seele. Der Hang zum Übergewicht wird schon in der Kindheit erzeugt. Meine Mutter, eine wohlgenährte Dame, hat uns geradezu gemästet. Doch eigentlich hat sie es nur gut gemeint. Wann immer wir wollten, gab’s Süßigkeiten, Pommes, die ganze Palette. Schon mit 10 Jahren bekam ich die Quittung. Mit 20 litt ich an Bluthochdruck und meine Blutwerte waren besorgniserregend. Vor zwei Monaten, mit 36, habe ich mir ein Magenband anlegen lassen. Mein Arzt hatte mir dazu geraten. Von 92 Kilo bin ich jetzt auf 81 runter. Immer noch viel zu dick, das weiß ich. Aber immerhin schon ein Fortschritt. Ich bin optimistisch!
Viele Grüße
Belle Experts Redaktionsteam
21. April 2016 um 13:20
In Kürze werden wir einen Artikel zum Thema „Magenband“ veröffentlichen.
Britta
20. April 2016 um 21:26
Die perfekte Anleitung für eine neue Einstellung zum Essen! Ein großes Lob an die Redakteure von Belle Experts – es gelingt zwar nicht von heute auf morgen, aber das Verständnis steigt von Tag zu Tag.
Britta
Sabine
24. April 2016 um 20:50
Ergänzend dazu ist Yoga sehr zu empfehlen! Hier kommt man runter und beschäftigt sich mit sich!