Fitness und Ernährung
So gelingt Ihre Diät garantiert!
Neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft
„Komm‘ pünktlich zum Essen!“ Wie oft haben wir diesen Satz in unserem Leben schon gehört. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn gerade wir Deutsche sind bekanntlich stets überkorrekt, wenn es ums Einhalten von Zeitplänen geht. Für Abnehmwillige ist diese Genauigkeit hingegen eher abträglich, wie jetzt eine Studie des University of Texas Southwestern Medical Center herausgefunden hat. Dr. Joseph S. Takahashi, der Leiter einer Forschungsgruppe, die den Zusammenhang zwischen dem Zeitpunkt der Essenaufnahme und den körperlichen Aktivitäten untersucht hat, kam zu einem überraschenden Ergebnis: Die Nahrung, die wir während der Tageszeiten verzehren, in denen wir uns ausufernd bewegen, wird weitaus effektiver vom Körper verwertet als jene, die wir vor Beginn unserer Ruhepausen zu uns nehmen.
Abzunehmen, also Körpergewicht zu verlieren, ist immer vom selben Muster geprägt: Wer weniger Kalorien zu sich nimmt, als er für das Aufrechterhalten seiner Körperfunktionen benötigt, gelangt zum Ziel. Die vorliegende Studie sieht dies etwas anders. Sie beweist, dass der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme ursächlich dafür verantwortlich ist, ob wir ab- oder zunehmen, selbst dann, wenn wir eine Diät halten. Im Rahmen von Versuchen mit Mäusen erfolgte deren Fütterung zu unterschiedlichen Tages- und Nachtzeiten, stets mit derselben Futtermenge. Die Nager, die vor dem Mittagsschlaf oder Nachtruhe fraßen, hielten ihr Gewicht oder nahmen zu; jene, die ihre Mahlzeit vor den Aktivphasen vertilgten, wurden zunehmend schlanker.
Gerade für Frauen, die sich bereits seit Jahren erfolglos mit dem Abnehmen herumquälen, steckt in der Erkenntnis der Forscher eine Chance. ‚Ändern Sie Ihre Gewohnheiten!‘ lautet die Devise. Zur Prime-Time (im Fernsehen) noch ein Menu aufzufahren, ist partout tabu. Das weiß mittlerweile jeder. Wenn Sie aber jede andere Mahlzeit immer nur dann einnehmen, bevor eine Phase der Bewegung ansteht, dann ist dies bereits die halbe Miete. Für fitnessaffine Zeitgenossen gilt: den Salat vor dem Joggen essen und nicht danach. Hausputz oder die Arbeit im Garten sollten erfolgen, wenn Sie satt sind. Alle anderen Aktivitäten ebenso.
Fürs Erste stellt ein solches Vorgehen Ihres Tages- und Lebensrhythmus auf den Kopf. Und deshalb sollten Sie sich in Geduld üben. Doch bedenken Sie eines: das klassische Muster ‚der Arbeit folgt die Belohnung (in Form von Essen)‘ ist althergebracht und stammt aus den Zeiten, in denen Übergewicht hierzulande fast noch ein Fremdwort war. Heute gelten andere Regeln, wenn es darum geht, auf Dauer schlank und rank zu sein. Wir bewegen uns immer weniger und auch das Maß der körperlichen Anstrengung nimmt immer mehr ab. Umso wichtiger ist es, diesen Rhythmus zu durchbrechen.
Beginnen Sie nicht im Hauruck-Verfahren, sondern lassen Sie sich Zeit! Stellen Sie erst einmal eine Mahlzeit zeitlich um und dann die nächste. Achten Sie darauf, nicht zu viel auf einmal zu essen. Ein üppiges Mahl vor einer sportlichen Aktivität empfiehlt sich ganz und gar nicht. Viel besser eignet sich ein halbes Dutzend kleinerer Snacks über den Tag verteilt. Und wenn einmal kein Bewegungsprogramm auf dem Plan steht, dann sollten Sie den Erfahrungen Ihrer Vorfahren folgen, die nach dem Sonntagsessen am Mittag in den Wald gingen. ‚Verdauungsspaziergang‘ hieß diese Marotte landläufig. Wird sie jetzt eine Renaissance erleben? Ich bin gespannt.