Kosmetik
Schöne Haut ohne Probleme
Auf die Pflege kommt es an
Sehen wir einmal von der jugendlichen Haut ab, die im Pubertätsalter mitunter recht unangenehme Kapriolen schlägt, dann verbleiben drei Hauttypen, die wir – im Regelfall – ein Leben lang mit uns herumtragen: trockene, normale oder fettige Haut. Erst einmal ist dieser Umstand genetisch bedingt. Ganz von alleine wird er sich deshalb meist nicht ändern.
Er kann aber auch auf eine einseitige Ernährung zurückzuführen sein. Wer sich hauptsächlich von Fastfood ernährt, der muss sich nicht wundern, dass seine Haut zu fetten neigt –, wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt und zudem noch einer permanent feuchtigkeitsarmen Umgebungsluft ausgesetzt ist, den plagt oftmals eine zu trockene Haut. Stress und zu wenig Schlaf tragen obendrein zu Irritationen bei. Doch woran liegt das? Belle Experts hat sich für Sie auf Spurensuche begeben.
Die Haut ist das größte Organ unseres Körpers. Von Kopf bis Fuß sind wir von ihr umspannt. Abgesehen von einigen Sinnesorganen ist die Haut ein sichtbarer Teil von uns. Alle anderen Organe befinden sich im Verborgenen, nämlich im Inneren unseres Körpers. Schlagen diese Alarm (weil etwas im Argen liegt), dann wird zwar meist ein Schmerzimpuls freigesetzt, der uns rechtzeitig warnt –, offen erkennbar wird ein Missstand aber erst dann, wenn das betreffende Organ gründlich medizinisch untersucht wird. Bisweilen bleibt der Schmerzimpuls aber auch aus. Dann schlummert eine Erkrankung in uns, ohne dass wir sie bemerken.
Ganz anders reagiert unsere Haut: Sie fördert – ganz spontan und für jeden ersichtlich – jedes noch so kleine Übel, das wir ihr angetan haben, zu Tage. Sei es die durchzechte Nacht, die sie mit dunklen Augenringen quittiert, oder der Sonnenbrand, der bereits ein paar Stunden nach dem Aufenthalt am Strand krebsrot leuchtet. Doch damit nicht genug: Auch Dissonanzen unserer Psyche finden in unserem Hautbild ihren Widerhall: Ängste treiben uns eine fahle Blässe ins Gesicht, unangenehme Situationen lassen uns erröten und Anspannungen jedweder Art erzeugen eine Schweißbildung auf unsere Haut. Liebeskummer kann zu trockener Haut führen; stetige Anspannungen im Job oder im Privatleben bewirken meist das Gegenteil. Und jeder kann es sehen. Das Spiegelbild unserer Seele, ja, das ist unsere Haut ganz gewiss. Ihr können wir nichts vormachen, so sehr wir uns auch bemühen.
Unendlich viele Blutgefäße, die sich in der Oberhaut zu kleinsten Kapillaren verästeln, sorgen dafür, dass unsere Haut ausreichend durchblutet wird. Gleichzeitig wird aber auch ein Teil des Sauerstoffs, den wir zum Leben benötigen, über die Haut aufgenommen. Unser Körper versorgt und nutzt sein größtes Organ also gleichzeitig. Bei einem Ungleichgewicht gerät das Gefüge aus der Balance. Hüllen wir uns (zum Beispiel) in einen synthetisch erzeugten Mantelstoff ein (Polyester oder ähnliches), um der Kälte des Winters zu trotzen, dann kann unsere Haut keinen Sauerstoff aufnehmen. Ebenso verhält es sich mit Kleidungsstücken derselben Art, die wir anderswo auf der Haut tragen. Das kann ein Billig-T-Shirt sein, aber auch eine Hose aus Kunstleder. All diese ‚Hüllen‘ irritieren unseren Körper und mit ihm unseren Organismus derart, dass dieser sich nicht anders zu helfen weiß, als die Notbremse zu ziehen. Neben übermäßigem Schwitzen können auch Allergien die Folge sein.
Unsere Haut ist überaus sensibel. Jede noch so subtile Berührung erzeugt Rückkopplungen im Gehirn, die wir als angenehm oder als störend empfinden. In Bezug auf unser Hautbild spielt der erste Aspekt (der angenehme) eine geradezu herausragende Rolle: Es gilt als erwiesen, dass die Haut, die regelmäßig Streicheleinheiten erfährt, weitaus resistenter auf Belastungen reagiert, als jene, die nicht durch Außeneinwirkungen tangiert wird.
Neben den emotionalen Faktoren spielt natürlich auch die perfekte Pflege eine entscheidende Rolle. Doch wer von Ihnen findet sich im Dschungel der tausend Angebote so zurecht, dass er behaupten könnte, alles erdenklich Gute für seine Haut getan zu haben?
Trockene Haut erkannt man daran, dass sie schuppt. Unter der Lupe sieht man feinste Partikel, die an einen ausgetrockneten Salzsee erinnern. Schrubbelt man mit der Hand über die Haut, dann lösen sich diese abgestorbenen Hautpartikel. Die Ursache hierfür ist ein Mangel an Feuchtigkeit. Aus eigener Kraft gelingt es dem Körper nicht, die Haut ausreichend zu versorgen. Jetzt ist es erst einmal wichtig, den Grad der Trockenheit zu ermitteln. Gehen Sie wie folgt vor: Cremen Sie sich morgens mit einer Feuchtigkeitsmilch ein, und notieren Sie den Zeitpunkt. Beobachten Sie in der Folgezeit, ab wann Ihre Haut wieder zu trocken erscheint. Das kann bereits nach einer halben Stunde sein, aber auch deutlich später. Am besten verfolgen Sie die Veränderung am Unterarm, denn dieser ist jederzeit frei zugänglich. Erst dann, wenn Ihre Haut wieder genauso trocken ist wie vor dem Eincremen, wiederholen Sie das Prozedere auf dem besagten Unterarm. Gewöhnlich verlängern sich die Intervalle des notwendigen Nachcremens mehr und mehr, denn irgendwann ist die Haut ‚gesättigt‘. Müssen Sie die Anwendung mehr als sechsmal im Verlaufe des Tages wiederholen, dann leiden Sie unter sehr trockener Haut. Sind es nur zwei Phasen (also dreimal cremen), ist Ihre Haut trocken. Genügt das morgendliche Eincremen, dann sehen Sie es als einen ganz natürlichen Bestandteil Ihrer Körperpflege an.
In Bezug auf die beiden erstgenannten Fälle tragen Sie am nächsten Tag – genauso wie am Vortag – statt der Feuchtigkeitsmilch eine ganz normal Creme auf und beobachten erneut die Veränderungen. Die Nachcreme-Intervalle werden nun länger sein. Sind dennoch mehr als drei Nachcremephasen vonnöten, dann gehen Sie noch einen Schritt weiter. Verwenden Sie am Morgen des dritten Tages eine Fettcreme, und verfolgen Sie aufs Neue das Geschehen. Im Regelfall ist nun ein Nachcremen nicht mehr erforderlich.
Nach Ablauf der Testphase sind Sie auf der sicheren Seite, denn erst dann haben Sie ein Profil über Ihre Haut und deren Bedürfnisse erstellt. Überaus hilfreich ist ein solches Vorgehen in jedem Falle, oder formulieren wir es anders: Wären Sie Ihrer trockenen Haut gleich mit einer Fettcreme zu Leibe gerückt, dann hätte Sie zwar die Symptome ‚bekämpft‘ –, gleichzeitig aber wäre Ihr Vorgehen vergleichbar mit dem Beschuss der Spatzen mit Kanonen. Und am Ende litte Ihre Haut dann daran, dass Sie sie aus dem Gleichgewicht gebracht hätten.
Fettige Haut ist ein wahres Laster. Sie neigt nicht nur zur Pickelbildung, auch die bevorzugt im Nasenbereich auftretenden Mitesser sind nicht nur unschön anzusehen, sondern auch bisweilen ein Grund dafür, sich seinem Schicksal zu ergeben. Vom Glänzen des Gesichtes mal ganz zu schweigen. Manch eine Frau kaschiert ihr Problem mit Puder, das Döschen stets griffbereit in der Handtasche. An der Ursache ändert dies allerdings wenig; allenfalls sei das Absaugen des überschüssigen Fettes für gut befunden. Doch es geht auch anders: Fettige Haut resultiert aus einer Überproduktion der Talgdrüsen. Sie kann genetisch bedingt, einer falschen Ernährung geschuldet, aber auch auf unseren Lebenswandel zurückzuführen sein. Ist die Ernährung erst einmal umgestellt und der Stress im Zaume gehalten, verbleibt einzig das Erbgut als Enfant Terrible. Und mit ihm müssen Sie sich nun arrangieren. Gewöhnliche Cremes sind fürs Erste tabu, denn Fett ist das Allerletzte, was Ihre Haut jetzt benötigt. Viel wirksamer ist es, das überschüssige Fett in einem ersten Schritt ‚aufzusaugen‘. Eine Möglichkeit bietet eine Anwendung mit Heilerde: In Wasser cremig angerührt tragen Sie sie vor dem Schlafengehen auf Ihr Gesicht auf und lassen sie antrocknen. Nach ungefähr einer halben Stunde spülen Sie die Maske mit warmem Wasser wieder ab. Verwenden Sie danach lediglich eine milde Feuchtigkeitscreme. Am darauffolgenden Morgen begutachten Sie dann Ihre Gesichtshaut und vergleichen das Hautbild mit dem vor der Anwendung. Sehen Sie bereits einen Unterschied? Wenn nicht, wiederholen Sie die Prozedur allabendlich und notieren Sie die Ergebnisse. Sollte sich auch im Verlaufe einer Woche keinerlei Besserung einstellen, ist Ihre Haut extrem fettig. In diesem Falle sollten Sie die Anwendung auch morgens durchführen, solange, bis sich der Fettgehalt Ihrer Haut sichtbar verringert hat. Meist ist jedoch nach einigen Wochen ein gewisses Gleichgewicht erreicht.
Nun sollten Sie – sowohl bei trockener als auch bei fettiger Haut – die Wahl geeigneter Cremes ins Auge fassen. Als Grundlage dienen Ihnen dabei die Anwendungen, die Sie bereits durchgeführt haben und die Notizen, die Sie aufgeschrieben haben. Auch die Namen der Cremes, die Sie verwendet haben, sind von Belang. Mit diesen Erkenntnissen sollten Sie sich nun in die Hände eines Experten begeben. Zum einen ist dies ein Apotheker (natürlich auch eine Apothekerin), der über ein profundes Wissen hinsichtlich der Probleme verfügt; zum anderen erweist sich ein Gang zum Hautarzt dann als angemessen, wenn sowohl die Anwendung der Fettcreme als auch die Kur mit der Heilerde keinerlei Erfolg gebracht hat. Die Kosten für eine Behandlung dort übernehmen in fast allen Fällen die Krankenkassen. Berichten Sie den Experten von den Anwendungen, die Sie bereits durchgeführt haben, damit sie sich ein Bild verschaffen können. Auf diese Weise entfallen aufwendige Versuche, die oft viel Zeit kosten, bis endlich das angestrebte Resultat erreicht ist.
Trotz allem dauert es bisweilen ein wenig, herauszufinden, welche Cremes für Sie zum täglichen Begleiter werden. Doch daran sollten Sie nicht verzweifeln, schließlich dient dieser Findungsprozess einzig und allein Ihrer Gesundheit. Ein Fallbeispiel soll Ihnen Mut machen: Eine gute Freundin beklagte sich (seit ich sie kenne) über ihre fettige Haut. Zwei Dutzend Cremes hat sie mindestens ausprobiert. Ich weiß das so genau, weil sie mir stets die von ihr getesteten und nicht für gut befundenen Produkte bereitwillig überlies (obwohl meine Haut gar nicht fettet). Schließlich hatte sie ihren Favoriten gefunden, auf den sie fortan geradezu schwor: ein wundersames Elixier, das ich damals noch nicht kannte. Eine Arbeitskollegin hatte es ihr empfohlen. Manchmal geht der Zufall halt recht denkwürdige Wege.
Den Tipp mit der Heilerde hat sie übrigens auch ausprobiert. Und was soll ich Ihnen sagen? Auch heute noch ist sie mir dankbar dafür.