Frauengespräche

Frisuren für Jugendliche

Worauf es wirklich ankommt

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Bisweilen ist es geradezu erschreckend, mitanzusehen, wie einige Heranwachsende (aber auch Kinder) ihr Aussehen derart verschandeln, dass einem bereits das bloße Betrachten im Vorübergehen kaum mehr wert ist als ein mitleidiges Kopfschütteln.

Lassen wir die Kleidung mal außen vor, und konzentrieren wir uns auf die Frisuren. Dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt und mitunter wird der Eindruck erweckt, dass es einzig und allein darum geht, aufzufallen.

Dem ist natürlich so, denn wer sich durch seine Persönlichkeit und das, was er im Kopf hat, nicht ausreichend profilieren kann, der versucht es halt über ein provokatives Auftreten. Knallige Haarfarben sind nur eine der Möglichkeiten, die sich bieten. Wer einmal ganz bewusst hinschaut, wird noch ganz andere Skurrilitäten entdecken.

In den Grundzügen – und das mag etwas beschwichtigen – war es schon immer so.

Die Punkbewegung der 1980er-Jahre übte genauso einen Einfluss auf Teile der Jugendlichen aus wie die der Popper, die vielen von uns noch in guter Erinnerung ist. Nur eines hat sich fundamental verändert: Die Ästhetik, das reine Schöne also, bleibt weitestgehend bei diesen Randgruppen auf der Strecke. Die Impulse werden nach wie vor durch Halbberühmtheiten aus der Musikszene aber auch aus dem Filmbusiness gesetzt. Heute dies und morgen jenes, könnte man meinen, und ebenso verhält es sich auch. Die kleinen Stars und Sternchen sind die Taktgeber und diejenigen Jugendlichen, die sich ohne erkennbaren Halt in unserer Gesellschaft bewegen, tanzen gehorsam nach deren Pfeife.

Verstehen Sie diese Einschätzung bitte nicht als eine Anmaßung, selbst wenn sie so klingen mag. Meine Kritik bezieht sich lediglich darauf, dass sich das Auffallen um jeden Preis schnell, sehr schnell als ein Schnellschuss erweisen kann, der nach hinten losgeht. Immerhin steht der Nachwuchs – gerade wenn es um den beruflichen Werdegang geht – auf der öffentlichen Bühne des Vergleichs. Und wer stellt schon einen Auszubildenden mit grünen Haaren ein? Doch genug der Kritik. Widmen wir uns nun dem eigentlichen Thema.

Die jugendliche Frisur soll den Typ unterstreichen, mitunter sollte sie ihn aber auch ganz bewusst betonen. Das Gesicht steht genauso im Mittelpunkt wie die Lebensart, persönliche Einstellungen oder Vorlieben. Nicht zuletzt ist das persönliche Umfeld von Belang, oder sagen wir treffender die Kreise, innerhalb derer sich der Jugendliche bewegt. All diese Parameter bestimmen in nicht unerheblichen Maße die Art der Frisur, die den Jugendlichen zu ihrem Vorteil gereicht. Ebenso wie Kleider bekanntlich Leute machen, ist auch die Frisur eines kleinen Emporkömmlings nichts anderes als eine Art Eintrittskarte in die Welt des beruflichen Lebens. Überlassen Sie deshalb nichts dem Zufall!

Belle Experts hat den Düsseldorfer Friseur Oliver Schmidt um eine Einschätzung gebeten.

„Mit welchem Frisuren-Outfit sollte ein Jugendlicher zum Bewerbungsgespräch erscheinen?“ lautet die Frage. Lesen Sie nun seine Antwort.

„Vor allem sollte die Frisur authentisch wirken und sich keinesfalls in den Vordergrund drängen. Experimente sind absolut tabu! Schnitt und Styling müssen den Typ und die Persönlichkeit des Bewerbers unterstreichen, nicht mehr und nicht weniger, denn schließlich geht es beim Bewerbungsgespräch vorrangig um die Qualifikation, also um die inneren Werte der Person.

Mein Tipp: Besuchen Sie vor dem Vorstellungsgespräch einen ausgezeichneten Friseur. Weisen Sie diesen aber unbedingt auf den Anlass Ihres Besuches hin, damit er die Frisur und das Styling entsprechend umsetzt.

Bewerben Sie sich hingegen um einen Job im Mode- oder Beautybereich, dann sollten die Akzente vornehmlich auf Ihrem Äußeren liegen. Dann können Sie sogar ein kleines Experiment wagen! Achten Sie aber darauf, dass die Komponenten Kleidung, Frisur und Make-up optimal aufeinander abgestimmt sind. Am besten gelingt dies, wenn sie Frisur und das Make-up (vom Profi) erst dann erstellt werden, wenn Sie Ihre Kleidung bereits tragen, also kurz vor dem Bewerbungsgespräch.

Nun bleibt mir nur noch, Ihnen ganz fest die Daumen zu drücken!“

Ihr Oliver Schmidt

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