Frauengespräche

Objekte der Begierde

Warum sind Edelsteine so wertvoll?

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Oftmals ist es nur ein Funkeln, das im rechten Augenblick einen Strahl des Lichtes reflektiert. Ob gelb, grün, blau oder gar weiß ist fürs Erste kaum von Belang. Wichtig ist einzig und allein der Funke, der blitzschnell ins Auge des Betrachters fällt. Geradeso, als hätten Sie’s darauf angelegt. Und sollten Sie selbst dann für einen klitzekleinen Moment ins Abseits geraten –, sei’s drum: Das Funkeln hat seinen Zweck erfüllt.

Edelsteine sind ein Eyecatcher. Eingefasst in Gold, Silber oder Platin dominieren sie jedes Schmuckstück ganz nach Belieben und drängen die edlen Metalle unweigerlich in die zweite Reihe. Doch was erhebt einen Edelstein in den Stand des besonders Wertvollen? Wie so oft bestimmt die Nachfrage den Preis. Ist ein Stein gerade in Mode, kostet er mehr als einer, den niemand so recht haben möchte. Diese Faustregel gilt allerdings nicht immer, denn noch viele weitere Faktoren spielen in Bezug auf den Wert eine entscheidende Rolle. Der blaue Saphir – als Beispiel – ist ein zeitloser Edelstein, der seit Jahr und Tag keinerlei Anziehungskraft verloren hat. Trends und Strömungen der Mode sind ihm einerlei.

Kugelrunde Formen sind fast immer kostspieliger als ovale. Dies liegt daran, dass die meisten Steine in der Natur nicht ganz rund vorkommen. Und auch daran, dass die ganz runde Form besonders begehrt ist. Wird nun ein ovaler Stein zu einem kugelförmigen geschliffen, verliert er fast ein Drittel seiner ursprünglichen Größe, was sich natürlich auf den Preis auswirkt. Die Farbe ist ein weiteres Kriterium. Im Trend liegen seit jeher die Farbtöne, die weder zu hell noch zu dunkel sind. Ein reinblauer Saphir ist wertvoller als einer mit einem Stich ins Schwarze. Genauso verhält es sich mit einem ebensolchen blassblauen Stein.

Mit dem Schliff erfährt der Edelstein seine Vollendung. Dabei geht es einzig darum, die Reflexionen derart zu maximieren, dass der Stein an allen Ecken und Kanten funkelt wie ein Zauberblitz. Doch das Schleifen ist eine Wissenschaft für sich. Sämtliche Facetten müssen exakt zusammentreffen, damit sich die Idealform eines imaginären Tausendecks ergibt. Nur dann glitzert das Juwel aus allen Blickwinkeln und Perspektiven stets gleichmäßig überwältigend. Darüber hinaus ist die ‚Tiefe‘ des Schliffs ganz entscheidend für die spätere Farbwirkung: Ein seichter Schliff reduziert die Farbtiefe; ein ‚kräftiger‘ Schliff bewirkt das Gegenteil.

Das seltene Vorkommen eines Edelsteines auf unserer Erde beeinflusst immer auch seinen Wert. Besonders rar sind der Rubin, der bereits erwähnte Saphir und der Smaragd. Gleichsam verfügen diese drei Steine aber auch – in ihrer Beschaffenheit – über ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich des Schliffs, was ihren Preis noch einmal anhebt. Über die Herkunft eines Edelsteines im Hinblick auf seinen Wert scheiden sich die Geister der Experten. Feinste Exemplare aus mehreren afrikanischen Ländern gewinnen mehr und mehr die Oberhand beim weltweiten Schürfen nach wahren Raritäten. Dennoch hallt den Steinen aus dem indischen Umfeld und denen aus Brasilien nach wie vor ihr exzellenter Ruf voraus.

Die sogenannte ‚Reinheit‘ eines Edelsteines ist das Non-plus-ultra. Lufteinschlüsse schmälern den Wert fast immer, außer beim Smaragd, der ohne sie kaum aufzufinden ist. Gemessen wird der Wert eines solchen Steines natürlich am Gewicht. Eigens dafür wurde eine spezielle Maßeinheit geschaffen: Der Edelsteinkarat entspricht exakt 200 Milligramm.

In ungeschliffener Form gelten die seltenen Steine auch als Heilsbringer. Erhältlich sind sie in diversen Shops, die sich zumeist die Esoterik auf die Fahne geschrieben haben. Für kleines Geld werden dort allerlei Unikate vertrieben. Funkeln und glitzern werden diese Exemplare allerdings nur in Ihren Herzen.

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