Gesundheit

37 Grad Celsius

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In unserem Gehirn, genauer gesagt in unserem Zwischenhirn, befindet sich, fast mittig gelegen, das wichtigste ‚Schaltzentrum‘ unseres Körpers, der Hypothalamus. Er steuert unser Essverhalten, beeinflusst unsere Gefühle, regelt Schlaf- und Wachzeiten und koordiniert unseren Blutdruck und den Wasser-/Salzhaushalt. Überdies ist der Hypothalamus dafür verantwortlich, unsere Körpertemperatur konstant zu halten. Und all das mit einer Präzision, die unvorstellbar exakt abläuft.

Unsere Körpertemperatur schwankt (im Idealzustand) zwischen 36,5 und 37,0 Grad Celsius. Liegt sie über dem letztgenannten Wert, spricht man von Fieber. Ausschlaggebend für die Erhöhung der Temperatur sind zumeist Krankheitserreger, die in unseren Körper eingedrungen sind. Das können Viren aber auch Bakterien sein.

Durch die erhöhte ‚Wärmeproduktion‘ wird unser Stoffwechsel in Alarmbereitschaft versetzt, auch ist er auf diese Weise besser in der Lage, sich gegen die Eindringlinge zur Wehr zu setzen, weil wichtige Funktionen unseres Körpers dadurch schneller ablaufen. Gleichzeitig wird die ‚Wärmeabgabe‘ über die Haut konsequent reduziert, damit sich die Wärme an sich einzig und allein gegen die eingedrungenen Fremdkörper stemmen kann. Aus diesem Grund sind Hände und Füße bei Fieber kälter als sonst, und auch das Blut, das vormals in feinen Äderchen durch unsere Wangen strömte, hat nun wichtigere Aufgaben zu erfüllen.

Das Spektrum des Fiebers erstreckt sich im Normallfall über eine Spanne von fünf Grad Celsius, beginnend mit einer leichten Temperaturerhöhung jenseits der 37 Grad. Hohes Fieber pendelt sich zumeist bei vierzig Grad ein, sehr hohes erreicht auch die 42-Grad-Marke auf dem Thermometer. Spätestens dann sollten Sie – ohne Wenn und Aber – schleunigst ins Klinikum fahren, wenngleich ein weiteres Ansteigen in der Regel nicht zu befürchten ist. Sie müssen also nicht gleich in Panik verfallen, wenn Ihr Kind davon betroffen ist. Dennoch gilt generell – und ich wiederhole die Dringlichkeit:

  • nähert sich die Körpertemperatur der 42-Grad-Marke, müssen Sie einen Arzt konsultieren!

Auch während der Nachtstunden sollten Sie diese Warnung befolgen, selbst dann, wenn Sie sich scheuen, die Nummer des Notrufes 112 zu wählen.

Lassen Sie mich die Notwendigkeit meiner Appelle durch zwei Faktoren nachhaltig stützen: Ab einer Körpertemperatur von 42,6 Grad Celsius beginnt das Eiweiß in unserem Blut zu gerinnen. Jenseits der 44-Grad-Marke segnet der Mensch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Zeitliche.

Wer nun glaubt, das Fieber durch Wadenwickel in Schach halten oder es gar senken zu können, der sollte zum einen wohl versiert sein, sich zum anderen aber auch der Konsequenzen seines Handelns bewusst sein. Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, suchen Sie bei Erkrankungen, die von hohem Fieber begleitet werden, stets einen Arzt auf.

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