Fitness und Ernährung

Fitness aus der Retorte

Eine Alternative zum Joggen?

Teilen Teilen Teilen Teilen Teilen

Bewegung ist alles. Doch gerade Frauen, die berufstätig sind, finden meist nur wenig Zeit für eine sportliche Betätigung à la Radfahren, Schwimmen oder Joggen, weil nach der Arbeit oft noch die Kinder ihre Rechte einfordern.

Was bleibt ist der Gang ins Fitnessstudio. Klarer Vorteil: Viele haben von morgens früh bis spät in den Abend geöffnet, so dass man zeitlich völlig unabhängig ist. Selbst in der Mittagspause kann man mal eben dort vorbeischauen. Und das Wetter spielt auch keine Rolle. Wer glaubt, dass die Studios eine Männerdomäne sind, dem kann ich nicht resolut widersprechen, denn tatsächlich ist der Anteil des maskulinen Geschlechts, der dort trainiert, in der Überhand (Adonis lässt grüßen). Auch gibt es nach wie vor die sogenannten ‚Muckibuden‘, in denen ein Herkules den nächsten jagt, doch seit einigen Jahren sind auch Fitnessstudios exklusiv für uns Frauen reserviert. Dort hat man sich ganz und gar der weiblichen Klientel verschrieben, – die Attribute höher, schneller, weiter (oder stärker) sind hier nicht von Belang. Im Vordergrund steht vor allem das Trainieren unter seinesgleichen, Männern ist der Zutritt untersagt. Doch halten diese Studios auch das, was sie in der Werbung versprechen?

Eines vorab: Die sportliche Betätigung an der frischen Luft ist nicht durch einen Besuch im Fitnessstudio zu ersetzen. Zum einen spielt eben diese frische Luft bei der Gesunderhaltung des Körpers eine wesentliche Rolle, zum anderen ist der Geist beim Trainieren nach einem eng gesteckten Zeitplan oftmals nicht so ‚frei‘ wie bei einem Waldlauf am Sonntagnachmittag, der gar nicht ausgedehnt genug sein kann. Unsere Psyche spielt also eine nicht zu unterschätzende Rolle. Und Stress beim Trainieren (weil man ständig auf die Uhr schaut) ist dem eigentlichen Ziel (der Fitness) eher abträglich. So weit, so gut.

In einem Fitnessstudio wird an speziell konzipierten Geräten trainiert. Rund ein Dutzend dieser Geräte (manchmal auch mehr) ist darauf ausgelegt, jeden einzelnen Muskel des Körpers in irgendeiner Weise zu beanspruchen. Das Training erfolgt somit vollends ganzheitlich. Sämtliche Sportarten, die sie alternativ betreiben könnten, würden ein solches Ziel nicht erreichen, denn bei den konventionellen Sportarten werden stets bestimmte Muskelpartien ganz besonders, andere hingegen überhaupt nicht beansprucht. Diese Ausgeglichenheit spricht ganz klar für das Training im Studio. Ein weiterer Pluspunkt ist die Möglichkeit, ganz gezielt einzelne Muskelbereiche zu trainieren und so eventuellen Unterbeanspruchungen zu begegnen. Ein solches Vorgehen empfiehlt sich besonders dann, wenn bestimmte Muskelpartien erschlafft sind (Bauch und Po).

Betrachten wir nachfolgend einmal die Funktionsweise eines Muskels, um dessen Wirken besser zu verstehen. Ein Muskel besteht aus vielen Muskelfasern, die an den beiden Enden in den Sehnen zusammenlaufen. Durch einen elektrischen Impuls, der durch das Gehirn veranlasst wird, wenn wir eine Bewegung anstreben (zum Beispiel das Heben des Armes), zieht sich der Muskel zusammen. Die Energie, die dafür vonnöten ist, erhält er durch Zufuhr von Fetten und Kohlenhydraten, die im Muskel verbrannt werden. Aus diesem Grunde ist es auch sehr zuträglich, die Muskeln in Bewegung zu halten, denn dadurch werden die besagten Stoffe sozusagen eliminiert und lagern sich nicht in unerwünschten Polstern ab. Signalisiert das Gehirn das Ende einer Bewegung, so fällt der Muskel wieder in seinen Normalzustand zurück. Ein Prozess, der zigtausend Mal am Tag in unserem Körper stattfindet, egal ob wir schwere Arbeit verrichten oder einfach nur lachen. Für jede Bewegung, die wir ausüben, sind ein, meist aber mehrere Muskeln verantwortlich.

Die Muskeln an Armen und Beinen werden am häufigsten beansprucht: Beim Gehen und Laufen und bei sämtlichen Tätigkeiten, die wir mit den Armen ausüben. Die Muskelpartie, die den Bauchnabel umgibt, wird hingegen nur wenig gefordert. Das liegt daran, dass die Bewegungen, die diese Muskeln auslösen, im täglichen Leben nicht so häufig ausgeführt werden. Und wenn ein Muskel kaum beansprucht wird, dann bildet er sich zurück. Das führt oftmals dazu, dass ganze Körperpartien (wie zum Beispiel der Bauch) erschlaffen. Hinzu kommt, dass gerade die Bauchpartie (auch an den Seiten in Höhe der Nieren) besonders anfällig für das Anlagern von Fettpolstern ist. Sind nun die Bauchmuskeln erschlafft und obendrein noch mit einem Fettpolster überzogen, dann sieht so etwas nicht nur unschön aus, Fettablagerungen sind auch die Basis für Übergewicht und zahlreiche Erkrankungen des Körpers.

Werden nun diese Muskeln gezielt trainiert, vergrößern sie sich ganz automatisch, um die Anforderungen, die an sie gestellt werden, erfüllen zu können. Aufgrund der Tatsache, dass die Muskeln für ihr Wachstum Fette und Kohlenhydrate verbrennen, trägt eine Beanspruchung dieser Muskeln auch dazu bei, die Fettpolster abzubauen. Am effektivsten gelingt dies, wenn neben dem Trainieren dieser Muskeln auch noch eine gesteigerte Belastung des gesamten Körpers erfolgt. Sehr geeignet ist ein Ausdauertraining zum Beispiel auf dem Laufband.

In einem guten Fitnessstudio erfolgt das Training streng nach Plan. Zu Beginn Ihrer Aktivitäten werden Sie – nach einem Check-up – ausführlich beraten. Meist – und darauf sollten Sie achten – steht Ihnen ein Trainer mit Rat und Tat zur Seite. Gemeinsam mit Ihnen erstellt er für Sie ein Trainingsprogramm, das darauf abzielt, eine spür- und sichtbare Veränderung der äußeren Erscheinung Ihres Körpers zu erreichen. Ein Zeitplan gehört ebenfalls dazu. Flankierend stehen auch Ihre Ernährungsgewohnheiten auf dem Prüfstand, denn nur wenn alles perfekt aufeinander abgestimmt ist, wird sich der gewünschte Erfolg auch einstellen.

Ein guter Rat noch zum Abschluss: Bis auf einige wenige Bodybuilder-Frauen, die ihren Körper stählen möchten, sind es vor allem Frauen wie Sie und ich, die ein Fitnessstudio besuchen. Frauen also, deren Körper gewisse Unzulänglichkeiten aufweisen. Sie sind also gewissermaßen unter sich und müssen sich deshalb auch nicht schämen, dort nach Hilfe zu suchen. Die Mitarbeiter der Fitnessstudios sind explizit geschult und wissen ganz genau, welche Sorgen und Nöte Sie plagen. Gehen Sie also völlig unbesorgt den ersten Schritt und informieren Sie sich! Nach Ablauf einiger Monate, die Sie mit etwas Disziplin durchgestanden haben, werden Sie erkennen, dass Ihre Entscheidung goldrichtig war.

3 Kommentare

  1. Evelyn Stahl

    2. Januar 2020 um 21:50

    Ich kann Anja nur zustimmen. Ganz alleine gehe auch ich nicht gerne ins Studio. Was mich aber ganz besonders stört ist etwas anderes. Bei uns stehen spezielle Kurse auf dem Programm, auf die ich mich schon immer freue. Doch wenn ich dann dorthin komme, heißt es des öfteren, dass nicht genügend Teilnehmer da sind. Der Kurs wird dann einfach abgesagt. Und dafür zahle ich aber.

    • Andrea Skitis

      3. Januar 2020 um 17:03

      Dem stimme ich voll und ganz zu. Die Begründung in meinem Studio war, dass die Kurse morgens voll sind und abends zu wenig Teilnehmer. Aber was bringt das mir, wenn ich Vollzeit arbeite? Das ist ganz schön ärgerlich und ich habe das Studio gewechselt.

  2. Anja Steinert

    21. August 2019 um 23:31

    Tja. Wichtig für eine gute Gesundheit wäre es ja schon, regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen, aber meistens ist es dann mit der Motivation nicht so weit her.

    Ich habe für mich festgestellt, dass es mir wesentlich mehr Spaß macht wenn ich mit meiner besten Freundin trainieren gehe. Sicher kann man auch im Studio selbst gute Bekanntschaften schließen, aber wohler fühlt man sich dann doch eher im beisein von Gesichtern, die man schon etwas länger kennt.

Antwort hinterlassen

Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.