Gesundheit

Eine kleine Geschichte der Haut

Teil 2 – Welche Nährstoffe benötigt unsere Haut?

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„In Deiner Haut möchte ich nicht stecken!“ lautet eine Redewendung. Dass sie denjenigen keinerlei Trost spendet, die bis zum Hals in der Tinte stecken, ist wohlbekannt. Dass aber die Haut derjenigen, die weder ein noch aus wissen, stellvertretend für den Menschen an sich steht, im Mindesten aber für dessen Wohlergehen –, diese Sichtweise spornt mich an, dieses Organ – und ein solches ist es in der Tat – einmal etwas näher unter die Lupe zu nehmen.

Das Thema ‚Haut‘ ist ein Reizthema. Am liebsten sind wir ganz alleine mit unserer Haut und heilfroh darüber, wieder einmal ein Kompliment zu ernten. Mit Argusaugen betrachten wir uns, jeden Morgen vor dem Spiegel stehend, glücklich darüber, dass wir noch ebenso schön aussehen wie am Tag zuvor. Weil wir aber unser Spiegelbild tagtäglich sehen, sind die Veränderungen unseres Hautbildes nicht erkennbar. Erst mit der Zeit zeigen sie sich, und jenseits des dreißigsten Lebensjahres wirkt unsere Haut – sagen wir es diplomatisch – nicht mehr ganz so schön wie mit zwanzig.

Unsere Haut erfüllt für unseren Körper eine Schutzfunktion: sie wehrt Kälte und Hitze ab, feit uns vor schädlichen Umwelteinflüssen und bildet eine äußerst effektive Barriere gegen Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger. Zudem ist sie extrem reißfest und gleicht Temperaturschwankungen ohne Weiteres aus. Atmungsaktiv ist sie nur sehr bedingt – lediglich 0,4 Prozent des Sauerstoffs, den wir zum Leben benötigen, werden über unsere Haut aufgenommen. Den Sauerstoff, den sie zur Aufrechterhaltung ihrer Funktionen bedarf, bezieht sie unmittelbar aus der Umgebungsluft. Deshalb ist es ratsam, auf das Tragen rein synthetischer Kleidungsstoffe nach Möglichkeit zu verzichten.

Der Feuchtigkeitsaustausch unserer Haut vollzieht sich sowohl von innen als auch von außen. Viel Wasser zu trinken ist deshalb ebenso unerlässlich wie gleichzeitig trockene und heiße Luft zu meiden. Eine intensive Sonneneinstrahlung schätzt unsere Haut so ganz und gar nicht, selbst dann nicht, wenn wir uns zuvor fingerdick eingecremt haben – Sun-Protector inklusive.

Die Nährstoffversorgung unserer Haut erfolgt zu einem Großteil von innen. Vor allem sind es Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, die sie einfordert, allen voran das Vitamin A. Es unterstützt die Elastizität der Haut und genießt zudem den Ruf, fältchenglättend zu wirken. Enthalten ist es insbesondere in Süßkartoffeln und Karotten, aber auch in Spinat, Grünkohl und Milchprodukten.

Dem Vitamin C wird nachgesagt – und einige Studien haben dies auch bestätigt – es steigere die Produktion der Proteine Kollagen und Elastin. Hervorzuheben ist des Weiteren seine Funktion als sogenannter ‚Radikalfänger‘. Detailliert habe ich darüber in unserem Artikel ‚Freie Radikale‘ berichtet. Vitamin C ist vornehmlich in Hagebutte, Zitrusfrüchten, Kiwis und Paprika enthalten.

Durch den Verzehr von Oliven- und Sonnenblumenkern-Öl, Weizenkeimen (im Müsli) und Himbeeren gelangt das Vitamin E in unseren Kreislauf. Medizinische Untersuchungen haben nachgewiesen, dass es trockener und geschädigter Haut zurück in eine natürliche Balance verhilft. Da dieses Vitamin fettlöslich ist, lagert es sich im ebenso fettlöslichen Milieu der Haut an und wird dort gespeichert. Auf diese Weise wirkt es besonders nachhaltig.

Biotin, auch als Vitamin H bezeichnet, forciert das Wachstum der Talgdrüsen und unterstützt gewisse Regenerationsprozesse der Haut. Am Zellwachstum und deren Teilung ist es zudem beteiligt. Das Niacin (Vitamin B3) zeichnet sich verantwortlich für den Stoffwechsel der Haut (einfach formuliert). Vermehrt kommen diese beiden Vitamine in Hülsenfrüchten, Pilzen, Nüssen, Fisch, Spinat und Eiern vor. Das Biotin ist überproportional in tierischer Leber enthalten.

Nicht zu vernachlässigen sind die Mineralstoffe Zink (aus Rind-, Schweinefleisch und Fisch) Silizium (aus Hirse, Spinat, Kartoffeln und Erbsen) und das Spurenelement Selen (aus Fleisch, Fisch, Eiern, Kohl und Linsen). Auch den Omega-3-Fettsäuren fällt eine scheinbar bedeutende Rolle zu. In Aussicht gestellt wird eine Kräftigung und Glättung der Hautoberfläche. Enthalten ist dieses vermeintliche Wundermittel in Fischen wie Hering, Lachs und Makrelen.

Wer sich ausgewogen ernährt und die Speisen zudem nur sparsam salzt, der erweist seiner Haut einen guten Dienst.

Unterstützen können Sie die Nährstoffversorgung durch bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, unter ärztlicher Aufsicht auch durch Medikamente, wenn eine Indikation gegeben ist.

Lesen Sie auch der ersten Teil dieser Serie.

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