Gesundheit

Fettige Haare wirksam bekämpfen I

Im Fokus: die gesunde Kopfhaut

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Vor langer, langer Zeit, als die Menschen noch fast unbekleidet herumliefen und nahezu am gesamten Körper dicht behaart waren, erfüllte das Fett im Fell den Zweck, es vor Wasser zu schützen, denn diese beiden Stoffe stoßen sich bekanntlich ab. Auf diese Weise hat die Natur es verhindert, dass Feuchtigkeit – vor allem der Regen – bis auf die Haut gelangt und sie unterkühlt.

Viel übriggeblieben ist nicht von der einstigen Fellpracht – einzig unsere Kopfhaare erinnern noch – mit ganz viel Fantasie betrachtet – an das struppige Dasein von damals. In punkto Schönheit hat die Evolution ganze Arbeit geleistet. So ganz loslassen will sie aber noch immer nicht, denn die uns verbliebenen Haare folgen mit steter Vehemenz dem ursprünglichen Ansinnen, das ihnen in die Wiege gelegt wurde.

Fettige Haare sind zumeist durch und durch gesund – ganz anders als trockene. Unser ästhetisches Empfinden indes haftet ihnen einen Makel an, weil sie – für unsere Wahrnehmung – als ungepflegt gelten. Und in der Tat sehen sie auch nicht besonders schön aus, wenngleich so manch eine Styling-Variante heutzutage bisweilen in dieselbe Kerbe schlägt.

Die Talgdrüsen unserer Haare produzieren Fett, um sie geschmeidig zu halten und gegen äußere Einflüsse zu schützen. Durch das umsichtige Bürsten der Haare wird dieses Fett bis in die Spitzen getrieben. Soweit – so gut. Neigen Ihre Haare zu fetten, dann besteht grundsätzlich ein Ungleichgewicht zwischen der Fett-/Talg-Produktion und dem eigentlichen Bedürfnis der Haare, gefettet zu werden. Waschen Sie nun das überschüssige Fett ganz einfach aus den Haaren – wie vielen Frauen es handhaben – dann wirkt das Waschen wie ein Signal an die Talgdrüsen, den ursprünglichen Zustand schnellstmöglich wieder herzustellen, denn eben dieser Zustand ist für sie eine Art Normalzustand.

Je öfter Sie Ihre ‚fettigen‘ Haare waschen, umso mehr verschlimmert sich deren Zustand. Dieser Leitsatz ist sozusagen eine Gesetzmäßigkeit. Um tatsächlich eine Veränderung herbeizuführen, ist es unumgänglich, die eigentliche Ursache zu eruieren. Ergründen werden Sie diese allerdings nur dann, wenn sie Ihre ‚Haarwasch-Gewohnheiten‘ für einige Zeit ändern, denn nur so können Sie erkennen, warum Ihre Haare tatsächlich fettiger sind als sie eigentlich sein sollten.

In den meisten Fällen wird die erhöhte Talg-Produktion durch unseren Organismus an sich gesteuert, der Missstand entsteht folglich im Inneren unseres Körpers. Genetisch bedingt kann er ebenfalls sein, viel häufiger sind jedoch in erster Linie drei Faktoren:

  • andauernder Stress kann die Kopfhaut in Mitleidenschaft ziehen

So abstrus es auch klingen mag: diese Reaktion stammt noch aus grauer Vorzeit, als sich die Menschen fortwährend gegen Angriffe von außen zur Wehr setzen mussten. Die erhöhte Talgproduktion wirkte damals vorausschauend und schützend zugleich, weil man auf alles gefasst sein musste. Heutzutage ist es ganz ähnlich.

  • hormonelle Einflüsse begünstigen das Fetten der Haare

Sei es die Anti-Baby-Pille, die mitunter unseren Körper aus der Balance bringt, die Pubertät, die neue Impulse setzt, aber auch die Wechseljahre, die unser Leben manchmal massiv beeinträchtigen.

  • eine einseitige Ernährung wirkt dem gesunden Haarwachstum entgegen

Ebenso wie unsere Organe, unser Kreislauf und viele andere Funktionen in unserem Körper sind auch unsere Haare auf bestimmte Bestandteile, die wir mit unserer Nahrung aufnehmen, angewiesen. Neben Vitaminen spielen vor allem Mineralien und Spurenelemente eine entscheidende Rolle.

Welche der drei geschilderten Faktoren nun dafür verantwortlich sind, dass Ihre Haare vorschnell fetten, lässt sich nur herausfinden, wenn Sie sich – vollends gewillt – auf eine Prozedur einlassen, die gut und gerne ein halbes Jahr dauern kann. Eines will ich Ihnen jetzt schon versichern: Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden Sie Ihr Problem nach Ablauf dieser Zeitspanne in den Griff bekommen.

Step 1
Waschen Sie Ihre Haare fortan nur noch zweimal in der Woche. Verwenden Sie kein Shampoo gegen fettiges Haar aus dem Supermarkt, sondern eines, das Ihnen Ihr Friseur oder Ihr Apotheker empfiehlt. Obgleich es deutlich teurer ist, wird es Ihren Haaren einen guten Dienst erweisen. Lassen Sie sich beraten!

Step 2
An den verbleibenden fünf Tagen, an denen Sie Ihre Haare nicht mit Shampoo waschen, sollten Sie Ihre Kopfhaut mit einer Kamillen-Tinktur beruhigen. Und das geht so:

  • besorgen Sie sich aus dem Reformhaus oder der Drogerie getrocknete Kamillenblüten
  • kochen Sie eine Menge der Blüten, die in etwa dem Volumen einer halben Zitrone entspricht, in einem Liter Wasser, und lassen Sie den Sud zehn Minuten lang ziehen
  • sieben Sie die Blüten aus dem Wasser, und füllen Sie die Kamillen-Kur in ein verschließbares Behältnis
  • bevor Sie nun morgens oder abends duschen, tupfen Sie die Kur, die lauwarm sein sollte, mit einem kleinen Schwamm auf die Kopfhaut und lassen Sie fünf bis zehn Minuten lang einwirken. Verstärkt wird der Effekt, wenn Sie sich ein Handtuch ums Haar wickeln

Nach gut einem Monat wird sich Ihre Kopfhaut derart beruhigt haben, dass Ihre Haare nicht mehr so schnell nachfetten. Hat sich hingegen ganz und gar nichts am Zustand Ihrer Haare geändert, dann geht die Spurensuche in die zweite Runde. Die Kamillen-Kur sollten Sie für diesen Fall fortführen – ein, zweimal pro Woche ist’s ausreichend.

Lesen Sie in der zweiten Folge unserer Serie, wie es weitergeht.

1 Kommentar

  1. Laura Krone

    7. Oktober 2023 um 11:18

    Ich habe leider auch sehr fettiges Haar. Darum ist es gut zu lesen, dass Stress die Kopfhaut belastet. Darm werde ich mal zu einem guten Damenfriseur gehen, der mich berät.

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