Gesundheit

Gesund luftholen

Vorbeugen und heilen

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Eines gleich vorweg: Grundsätzlich sollten Sie durch die Nase atmen. Und dies aus zweierlei Gründen: Zum einen deshalb, weil die feinen Härchen, mit denen die Nasenwege ausgekleidet sind, die Atemluft relativ staubfrei halten und so verhindern, dass feinste Partikel in die Bronchien gelangen; zum anderen, weil kühle oder kalte Luft über den Weg durch die Nase erwärmt wird, was wiederum vorteilig ist. Wird vermehrt durch den Mund geatmet, so kehren sich die obengenannten Vorteile ins Gegenteil und der Rachenraum trocknet aus. So werden Erkrankungen der Schleimhäute im wahrsten Sinne des Wortes Tür und Tor geöffnet. Gerade nachts unterliegt der Prozess des Atmens nicht unserer direkten Kontrolle und so bemerkt manch einer erst dann, wenn er erwacht, dass er die ganze Nacht durch den Mund geatmet hat.

Besonders während der Wintermonate trägt eine zu trockene Raumluft dazu bei, die Nasenschleimhäute auszutrocknen, was zu Verkrustungen in der Nase führen kann. Maßgeblich dafür verantwortlich ist die Heizungsluft aber auch die eines Kamins oder Kachelofens. Die Luftfeuchtigkeit der Räume (auch des Schlafzimmers) sollte zwischen 40 und 60 Prozent betragen. Messen können Sie die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer. Achten Sie jedoch darauf, kein elektronisch gesteuertes Billiggerät zu kaufen, denn diese messen bisweilen völlig falsch. Am besten geeignet sind mechanisch arbeitende Geräte mit Menschen- oder Pferdehaar. Die Anschaffungskosten liegen zwischen 30 und 50 Euro. Eine Investition, die sich lohnt, denn erst dann, wenn Sie ausschließen können, dass Verkrustungen in der Nase und mit ihnen ein ausgetrockneter Rachenraum durch zu trockene Raumluft entstanden sind, sind Sie schon einen Schritt weiter.

Manchmal genügt bereits ein Schälchen, gefüllt mit Wasser, das auf den Heizkörper gestellt wird, um die Raumluft zu befeuchten. Auf dem Kaminofen verwende ich selbst eine Emaileschale. Dem Wasser füge ich – je nach Lust und Laune – einige Tropfen Öl bei: Pfefferminz, Orange, Vanille und was es sonst noch so gibt. So tauche ich den Raum allabendlich in eine besondere Stimmung. Genügt diese einfache Methode nicht, erfüllen elektrische Luftbefeuchter gute Dienste. Deren Anschaffungskosten liegen im Rahmen des Erträglichen. Und schon sind Sie wieder einen Schritt weiter.

In neuen, modernen Häusern sorgt eine Lüftungsanlage für den Austausch der Raumluft. Mitunter wird gar nicht mehr mittels Öffnen der Fenster gelüftet. Gute Anlagen befeuchten die Raumluft entsprechend; die einfache Ausführung verzichtet darauf. In diesem Fall müssen Sie selbst aktiv werden (siehe Absatz zuvor). Klimaanlagen im Büro trocknen die Raumluft aus. Dem entgegenzuwirken ist – rein technisch gesehen – schon etwas schwieriger, denn Sie selbst können dort nicht ohne weiteres Hand anlegen. Um sich Klarheit zu verschaffen, sind Sie aber berechtigt, mit Ihrem eigenen Hygrometer Messungen durchzuführen. Liegen die Messwerte deutlich unter 40 Prozent, sollten Sie diesen Missstand dem Chef melden, am besten wirkt ein solcher Einwand, wenn er gleich von mehreren Angestellten vorgebracht wird. Und schon – na, Sie wissen es bereits.

Abhilfe gegen zu trockene Raumluft lässt sich auch direkt in der Nase erzeugen. Wie das geht, lesen Sie nun. Wenn Sie keinen Einfluss auf die mangelnde Feuchte nehmen können, dann verbleibt Ihnen die Verwendung eines Sprays. Im Wesentlichen sind zwei Varianten in der Apotheke erhältlich: Konventionelle Sprays, die die Nase in Sekundenschnelle wieder luftdurchlässig machen, und solche, die lediglich die Schleimhäute befeuchten. Die erstgenannte Variante ist nur für den Notfall zu empfehlen, denn diese Präparate schaden – angewandt auf Dauer – mehr als dass sie spontan nutzen. Warum auch immer sind sie jedoch rezeptfrei erhältlich. Völlig unbedenklich sind hingegen Sprays mit einer Salzlösung. Leider wirken sie meist nicht spontan, so dass die Anwendung bestenfalls in kurzen Abständen erfolgen sollte, auch dann, wenn sich noch keine Beschwerden eingestellt haben. Wenn Sie ständig einer zu trockenen Raum- aber auch einer ebensolchen Umgebungsluft ausgesetzt sind, dann tun Sie gut daran, das Salzspray als einen ständigen Begleiter in der Handtasche mitzuführen. Vor dem Zubettgehen ist die Anwendung besonders zu empfehlen.

Eine permanent verstopfte Nase kann gravierende Erkrankungen nach sich ziehen, denn als Folge können sich die Nasennebenhöhlen entzünden. Ein Anzeichen dafür ist ein Druckgefühl unterhalb des Auges, auch eine Veränderung Ihrer Stimme kann ein Symptom dafür sein. Sie klingt dann so, als ob Sie sich beim Sprechen die Nase zuhalten würden. Bisweilen können auch die Ohren in Mitleidenschaft gezogen werden, denn die Nase ist durch die Eustachische Röhre mit ihnen verbunden. Ist diese Röhre verschlossen, so vermindert sich Ihr Hörvermögen deutlich. Es fühlt sich an, als läge ein Schleier über Ihren Ohren, oft auch so, als sprächen Sie mit sich selbst. Wenn Sie solche Symptome verspüren, ist ein Arztbesuch unbedingt anzuraten. Die Fachrichtung nennt sich Hals-Nasen-Ohren, kurz HNO.

Damit Sie auch weiterhin gesund Luftholen können, beherzigen Sie einfach die Ratschläge, die ich Ihnen erteilt habe. Getreu dem Motto: Schritt für Schritt.

Eine Krümmung der Nasenscheidewand ist eine häufige Ursache dafür, dass Sie nur unzureichend Luft durch die Nase einatmen können. Diese Scheidewand trennt die beiden Nasenlöcher im Inneren der Nase voneinander. Erkennen können Sie es, indem Sie sich einen kleinen Spiegel direkt unter die Nase halten und dann ausatmen. Beobachten Sie nun die beiden Dampfkreise auf dem Spiegel. Sind sie gleichgroß, ist alles in Ordnung. Variieren sie hinsichtlich ihrer Größe hingegen stark, kann es sein, dass die Nasenscheidewand gekrümmt ist. Wiederholen Sie das Prozedere ruhig eine Zeitlang, um ganz sicher zu gehen. Ist das Ergebnis stets gleich, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Die Krümmung kann durch einen operativen Eingriff relativ unkompliziert behoben werden.

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