Entspannung und Geist

Das kleine Glück

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Nichts auf der Welt ist wohl so verschieden wie das Glück. Nicht einmal schwarz und weiß. Was die eine von uns zu Jubel-Sprüngen hinreißt, lässt die andere bisweilen kalt. Nicht immer liegt dies an der vermeintlichen Größe des Glücks, obwohl diese Vermutung naheliegt. Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben, die uns mehr wert sind als Gold und Silber.

Neulich war ich mit meiner kleinen Nichte Lisa im Wald spazieren. Für sie – wie für alle anderen Vorschulkinder wohl auch – orientiert sich der Wert einer Sache daran, wie bunt, wie lustig oder wie interessant sie ist. Im Schneckentempo bewegten wir uns vorwärts. Nicht, weil Lisa so langsam geht –, nein, sie blieb an jeder Ecke stehen und bestaunte etwas, was sie faszinierte. Hier ein vertrocknetes Blatt, dort einen Ast, den der Sturm vom Baum gerissen hatte und woanders einen Hasen, der über eine Wiese hoppelte. Und jedes Mal fuhr ein begeistertes Lächeln über ihr Gesicht. Sie wirkte so glücklich!

Für mich hingegen waren Blatt, Ast und Hase ziemlich bedeutungslos. Doch in dem Augenblick, als ich durch Lisa begriff, wie wertvoll solch einfache Dinge für ein Kind sein können, schämte ich mich fast für meine Ignoranz. Dann aber begaben wir uns gemeinsam auf Entdeckungsreise.

Sie können sich nicht vorstellen, wie toll unser großer Ausflug am Ende gewesen ist! Mir jedenfalls hat er mal wieder die Augen geöffnet, weil ich zwei geschlagene Stunden dem kleinen, aber wahren Glück begegnet bin.

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